Österreich gegen Türkei : Türkischer Nationalspieler Demiral feiert Tor mit faschistischem Wolfsgruß
Merih Demiral hat die Türkei mit zwei Toren zum Sieg gegen Österreich geführt. Dabei zeigte er allerdings beim Jubel den faschistischen Wolfsgruß. Fans beider Seiten fielen mit Becher- und Münzwürfen auf.
Unschöne Szenen im Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei. Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat nach seinem zweiten Treffer am Dienstagabend im Leipziger Stadion mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruß geformt, ein Handzeichen und Symbol der faschistischen Grauen Wölfe. So werden die Anhänger der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Demiral führte seine Mannschaft durch seine zwei Treffer zum 2:1-Sieg über Österreich. Bereits nach 57 Sekunden erzielte er das schnellste Tor in der K.-o.-Runde einer EM. Zum zweiten Mal war Demiral in der 59. Minute erfolgreich. Danach formte er für alle deutlich sichtbar den Gruß.
Münze trifft Marcel Sabitzer im Spiel gegen Türkei am Kopf
Es war nicht die einzige Szene, die das spannende Spiel überschattete. Mehrmals während der Partie warfen Anhänger beider Seiten Becher auf den Rasen. Diesmal war offenbar auch eine Münze dabei, die den österreichischen Nationalspieler Marcel Sabitzer am Kopf traf. Der Profi von Borussia Dortmund ging kurz zu Boden, spielte danach aber ohne Probleme weiter. Um den Einzug ins Halbfinale der EM spielt die Türkei am Samstag in Berlin gegen die Niederlande.
Fans haben während des Turniers schon häufiger mit Bechern geworfen. So wurde der Schweizer Fußballverband von der Uefa zu einer Geldstrafe von 91.000 Schweizer Franken (93.000 Euro) verdonnert. Anhänger der Nati hatten in allen drei Vorrundenspielen Becher auf das Spielfeld regnen lassen. Der deutsche Nationalspieler Toni Kroos hatte zu spüren bekommen, als das DFB-Team gegen die Schweiz spielte.
Quellen: DPA