IAEA-Chef Grossi besucht wichtige iranische Atomanlagen Fordo und Natans
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat am Freitag die iranischen Uran-Anreicherungsanlagen in Fordo und Natans besucht. Begleitet wurde er dabei vom Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.
Grossi war am Mittwoch zu Gesprächen über die mögliche Wiederbelebung des gescheiterten Atomabkommens im Iran eingetroffenen.
Der Iran hatte 2015 mit den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung des iranischen Atomprogramms geschlossen. Die USA hatten das Abkommen während der Präsidentschaft von Donald Trump 2018 einseitig aufgekündigt und die Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.
Bemühungen, das Abkommen wiederzubeleben blieben bisher erfolglos. Irans seit Juli amtierender Präsident Massud Peseschkian hat sich für eine Wiederbelebung des Atomabkommens ausgesprochen und ein Ende der Isolation seines Landes gefordert.
Allerdings wird befürchtet, dass mit der bevorstehenden Rückkehr Trumps ins Weiße Haus im Januar die Spannungen zwischen dem Iran und den USA weiter zunehmen könnten. In einem Interview der Nachrichtenagentur AFP hatte Grossi kürzlich gewarnt, die Spielräume in den Gesprächen würden enger. Es sei zwingend notwendig, "Wege zu finden, um zu diplomatischen Lösungen zu gelangen".
Der IAEA-Chef hat den Iran wiederholt zu mehr Kooperationsbereitschaft aufgefordert. Nach Angaben der IAEA ist der Iran der einzige Nicht-Atomwaffenstaat, der über auf 60 Prozent angereichertes Uran verfügt.
Das Land ist damit auf dem Weg, Uran auf die für Atomwaffen notwendigen 90 Prozent anzureichern. Für Atomkraftwerke wird lediglich auf rund 3,7 Prozent angereichertes Uran benötigt. Das Atomabkommen von 2015 sah vor, dass der Iran diese Grenze nicht überschreiten dürfe.