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2. Bundesliga: Krise auf Schalke spitzt sich zu: Geraerts will kämpfen

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Bleibt Karel Geraerts Schalke-Trainer? Die Bosse des Traditionsclubs halten sich nach der denkwürdigen Niederlage gegen Darmstadt zunächst zurück. Aufgeben will Geraerts nicht.

Seinen Kampfgeist hat Karel Geraerts nicht verloren. "Ich bin ein Sportmensch. Ich gebe nicht auf", sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach der fast schon skurrilen 3:5-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98. "Ich gehe immer weiter. Das wird morgen so sein, das wird nächste Woche so sein. Das wird meine ganze Fußballkarriere so sein." Die Frage ist: Darf Geraerts beim FC Schalke 04 weitermachen? Schon vor der Partie hatte es Spekulationen gegeben, dass eine Niederlage den Belgier den Job kosten würde.

Schalkes Bosse hielten sich zunächst bedeckt. Mit dem mächtigen Kaderplaner Ben Manga hatte Geraerts zuletzt bereits deutliche Meinungsverschiedenheiten gehabt. Sportdirektor Marc Wilmots hatte den Coach nach der Niederlage am vergangenen Wochenende in Karlsruhe dagegen noch gestützt. Viel spricht nun aber nicht mehr für Geraerts.

Fans machen ihrem Ärger Luft

Selbst eine 3:0-Führung reichte Schalke nicht für den zweiten Saisonsieg. Auf völlig unerklärliche Art und Weise verspielten die Gelsenkirchener gegen die zuvor sieglosen Darmstädter den großen Vorsprung noch. Drei Spiele nacheinander hat Schalke in der 2. Fußball-Bundesliga nun verloren, vier Punkte aus sechs Spielen sind für die Ambitionen des Traditionsclubs viel zu wenig. Stellvertretend für die Krise steht die Abwehrarbeit des Teams. 16 Gegentore hat Schalke schon kassiert.

Selbst für die leidgeprüften Fans waren die Erlebnisse des Freitagabends zu viel. Mit einem gellenden Pfeifkonzert empfingen sie die Spieler nach der Partie vor der Nordkurve. "Wir wollen euch kämpfen sehen" schallte durch die Arena. "Es ist verständlich, dass sie uns ausgepfiffen haben", sagte Kapitän Kenan Karaman. "Wenn du 3:0 führst auf Schalke, darfst du nicht verlieren."

Auch Geraerts erklärte: "Ich verstehe die Fans." Auf die Frage, ob er davon ausgehe, weiter Trainer auf Schalke zu sein, sagte er nur: "Das ist nicht meine Entscheidung."

Karaman: "Ich glaube nicht, dass wir zu wenig trainieren"

Seine Mannschaft fällt dem Coach nicht in den Rücken. Karaman suchte die Schuld nach der denkwürdigen Niederlage nicht bei Geraerts. "Ich weiß, dass die Trainerfragen kommen werden. Aber ich denke, dass der Trainer uns gut auf das Spiel vorbereitet hat", sagte Karaman. "Ich glaube, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Wir haben vieles umgesetzt, was er uns mitgegeben hat." Zur Pause hatte es 3:1 gestanden.

"Wir haben die zweite Halbzeit komplett verschenkt", sagte Karaman. Dass die Mannschaft in der Schlussphase komplett einbrach und nichts mehr entgegenzusetzen hatte, führt der 30-Jährige nicht auf konditionelle Probleme oder schlechtes Training zurück. "Ich glaube nicht, dass wir zu wenig trainieren", sagte er und äußerte einen Wunsch: "Wir brauchen Ruhe", sagte Karaman. Die wird es ziemlich sicher nicht geben.