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Сентябрь
2024

Libanon: Luftangriff Israels auf Hisbollah-Elitetreffen in Beirut – Kommandeur getötet

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Israels Armee tötet einen hochrangigen Hisbollah-Offizier per "gezieltem" Luftangriff in Beirut. Offenbar viele weitere Menschen getroffen: mindestens 12 tot und 66 verletzt. 

Die israelische Armee hat erklärt, den Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil am Freitag bei einem Angriff in Beirut getötet zu haben. Akil, der die Hisbollah-Elite-Einheit Radwan geleitet hatte, sowie zehn weitere hochrangige Mitglieder der Miliz seien "eliminiert" worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Auch die Hisbollah bestätigte am späten Abend den Tod Akils. Er war einer der ranghöchsten Militärchefs der pro-iranischen Miliz.

Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten den "gezielten" Angriff auf Akil in der libanesischen Hauptstadt ausgeführt. Gezielt oder nicht: Es wurden offenbar viele Menschen davon getroffen. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden mindestens 12 Menschen getötet und 66 verletzt. Neun der Verletzten schwebten in Lebensgefahr, hieß es. Unter den Opfern sollen auch Minderjährige sein. Anwohner sprachen von zwei Explosionen. "Mein gesamtes Haus hat gebebt", berichtete eine Bewohnerin. Auf den Straßen habe Panik geherrscht.

Der Hisbollah-Befehlshaber Akil sei zusammen mit Mitgliedern der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan getötet worden, als sie eine Sitzung abhielten, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Ibrahim Akil gehört zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah und wirkte insbesondere im militärischen Flügel der schiitischen Organisation. Die USA hatten im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut im Jahre 1983 ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar (6,27 Millionen Euro) auf Akil ausgesetzt. 

Akil erst am Freitag aus Krankenhaus entlassen

Bereits Anfang der Neunziger Jahre hatte Israel versucht, Akil auszuschalten. Vor der gezielten Tötung des Hisbollah-Militärchefs Fuad Schukr durch die israelische Armee im Juli in Beirut galt Akil als "zweithöchster Kommandeur". Akil wurde Informationen aus Beirut zufolge erst am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er bei der Attacke auf technische Geräte der Hisbollah verletzt worden war. Auch dieser Angriff wird Israel zugeschrieben.

Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati verurteilte den israelischen Angriff auf ein Ziel im südlichen Vorort Beiruts scharf. Israel lege "keinen Wert auf humanitäre, rechtliche oder moralische Werte", sagte er. Stattdessen schreite die israelische Regierung mit etwas voran, "was einem Völkermord ähnelt". Mikati rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, einen klaren Standpunkt gegen die "schrecklichen Massaker" Israels zu zeigen.

Auch Angriffe der Hisbollah auf Israel

Israels Armee hatte zuvor eigenen Angaben zufolge rund 200 Geschosse aus dem Libanon registriert. Die Hisbollah teilte mit, sie habe als Reaktion auf nicht näher beschriebene "Attentate" am Freitag Katjuscha-Raketen auf einen Geheimdienststützpunkt im Norden Israels abgefeuert. Der Angriff sei "eine Antwort auf die Angriffe des israelischen Feindes" auf den Südlibanon.

Israelische Soldaten stoßen tote Palästinenser vom Dach

Am Dienstag und Mittwoch waren an mehreren Orten im Libanon gleichzeitig Hunderte technische Geräte explodiert. Dabei wurden rund 3000 Menschen verletzt und mindestens 37 getötet. Unter den Verletzten sollen überwiegend Kämpfer der pro-iranischen Miliz Hisbollah sein, die vom Libanon aus gegen Israel kämpft. Militär- und Geheimdienstexperten sehen Israels Armee hinter den offensichtlich koordinierten Angriffen. Weder Israels Regierung noch das Militär haben die Explosionswellen bislang kommentiert.

Hinweis: Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.