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Seltene Erden: EZB-Studie warnt vor Abhängigkeiten von China und den USA

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Am Donnerstag trifft sich US-Präsident Trump mit Chinas Xi. Eine Studie der EZB warnt bei der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen. Auch die EU-Staatschefs sind besorgt. Die EU-Staats- und Regierungschefs zeigten sich besorgt. Auf ihrem Gipfel vergangene Woche in Brüssel verdonnerten sie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu einem Krisenrapport. Bis Ende des Jahres soll von der Leyens Behörde einen Bericht vorlegen, wie die Versorgung der europäischen Industrie mit wichtigen Rohstoffen sichergestellt werden kann, bei deren Lieferung China eine Schlüsselrolle einnimmt. Provokation: China kappt Rohstoffe für US-Waffen Entspannung: Trump trifft Xi in Südkorea Chinas Machtspiele im internationalen Warenverkehr bekamen Deutschlands Autobauer erst in den vergangenen Tagen zu spüren. Nach einem Handelsstreit zwischen den Niederlanden und China um die chinesisch-niederländische Halbleiter-Firma Nexperia bangten Autobauer wie VW um die Fortsetzung ihrer Produktion. Im Streit um die Kontrolle bei dem Chip-Hersteller verhängte Pekings Führung kurzerhand einen Export-Stopp für die Halbleiter-Bauteile von Nexperia. VW fürchtete um wichtige Bauteile. Denn ohne Nexperia läuft vom Fensterheber bis zum Blinker wenig in einem modernen Auto. EZB fürchtet um Rohstoff-Nachschub Nun warnt die Europäische Zentralbank in einer Studie vor der nächsten Abhängigkeit: Dieses Mal geht es um wichtige Schlüsselmetalle. "Versorgungsengpässe bei Seltenen Erden würden erhebliche Teile der verarbeitenden Industrie beeinträchtigen und weitreichende negative Folgen für die Eurozone haben", heißt es in einer EZB-Studie. Seltene Erden wird eine Gruppe von Metallen genannt, die für Europas Industrie längst unerlässlich sind. So kommen Windräder ohne Permanentmagneten mit Neodym nicht aus, die Chemie braucht Katalysatoren wie Lanthan, und auch die Autoindustrie braucht die Schlüsselelemente – etwa für die Steuer-Elektronik. Die Liste der Seltenen Erden beginnt mit A wie Antimon und endet mit Z wie Zirkonium. China kontrolliert den Zugang zu den begehrten Schlüsselelementen. Im andauernden Handelskonflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping schlägt die Europäische Zentralbank jetzt Alarm. "China liefert 70 Prozent der Seltenerd-Importe des Euroraums", heiß es in der Studie von EZB-Ökonom Matta Bania und seinem Team. Auch USA wackeln Titel der EZB-Untersuchung: "How vulnerable is the euro area to restrictions on Chinese rare earth exports?" – "Wie anfällig ist die Eurozone für chinesische Exportbeschränkungen?" Darum geht es nicht allein um Abhängigkeiten von China, sondern auch um die Weiterverarbeitung der in China veredelten Metalle in den USA . Selbst europäische Unternehmen, die die Schlüsselelemente über die USA beziehen, können sich ihrer Versorgung nicht sicher sein. "So importieren die Vereinigten Staaten beispielsweise 80 Prozent ihrer Seltenen Erden aus China", heißt es in der EZB-Studie. Die EZB-Fachleute warnen: "Ein plötzlicher Stopp der Lieferungen von Seltenen Erden aus China in die USA hätte erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmen im Euroraum, da US-Unternehmen eine zentrale Stellung im globalen Versorgungsnetz einnehmen." Nach dem Nexperia-Schock reagiert auch die EU. "Das Ziel ist, kurz-, mittel- und langfristig den Zugang zu alternativen Quellen von kritischen Rohstoffen für unsere europäischen Industrien sicherzustellen", pochte Kommissionschefin von der Leyen am Wochenende auf einer Konferenz in Berlin auf mehr Unabhängigkeit von China. EU verspricht Abhilfe Die EU arbeite an einem Plan, der die Unabhängigkeit von Importen aus China in diesem Bereich zum Ziel hat, erklärte von der Leyen. Dabei orientiere sich Brüssel "an der Initiative, die uns geholfen hat, gemeinsam die Energiekrise zu überwinden, nachdem (Russlands Präsident Wladimir) Putin uns den Zugang zu russischen fossilen Brennstoffen verwehrt hatte." Die EU hatte bereits 2022 das Gesetz über kritische Rohstoffe verabschiedet. So sollen bis 2030 zehn Prozent der Schlüsselelemente in der EU geschürft werden, 25 Prozent in Europa veredelt und 40 Prozent hier aus alten Produkten zurückgewonnen werden. Von der Leyen betonte bei ihrer Rede in Berlin vor allem die Bedeutung des Rohstoff-Recyclings. Dennoch warnt die EZB vor Auswirkungen des sich verschärfenden Handelsstreits zwischen Trump und Xi. "Der Euroraum ist weiterhin inflationsbedingten und wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt, da er von der Versorgung kritischer Industrien mit Seltenen Erden durch China abhängig ist", so die Studie.