Leony: Warum sie nicht mehr im "Fernsehgarten" auftritt
Sie war bei Kiewel zu Gast, bei Zarrella, aber nicht bei Silbereisen. Im Interview spricht Leony über den "Fernsehgarten" und die Schlagerbranche. Als "eine der gefragtesten Newcomerinnen" hatte Andrea Kiewel sie im "ZDF-Fernsehgarten" angekündigt. Im Juli 2021 stand Leony auf dem Mainzer Lerchenberg auf der Bühne und performte ihre zwei Hits, "Faded Love" und "No More Second Chances". Es war ihr erster Auftritt im "Fernsehgarten" – und auch ihr letzter. "Es war eine coole Erfahrung, mal da gewesen zu sein", erinnert sich Leony jetzt, vier Jahre später, im Interview mit t-online zurück. "2021 war der Anfang meiner Karriere, weswegen ich dankbar war, eingeladen gewesen zu sein." Doch seitdem blieb sie der Musiksendung fern, konzentrierte sich stattdessen auf andere TV-Shows, wie sie erklärt. Dass Stars nicht im "Fernsehgarten" auftreten, kann sie nachvollziehen. Jeder Künstler habe "eine gewisse Vorstellung davon, wie er oder sie positioniert oder in der Außenwelt wahrgenommen werden möchte". "Da finde ich es auch legitim, dass jemand sagt, der 'Fernsehgarten' passt nicht dazu. Ich denke aber, das gilt für jede andere Show auch." Von Roland Kaiser bis Matthias Reim : Dem "Fernsehgarten" laufen die Stars davon Matthias Reim zum Beispiel ist seit über zehn Jahren nicht mehr im "Fernsehgarten" aufgetreten. Im Interview mit t-online hatte er gesagt, er möchte nicht "zwischen Kochnischen und Akrobaten bei strahlendem Sonnenschein meine Songs präsentieren". Stattdessen konzentriere er sich auf Konzerte und andere Sendungen. So auch Leony. "Das Publikum ist offener dafür" Nur wenige Monate nach ihrem Auftritt im "Fernsehgarten" war sie auch in der "Giovanni Zarrella Show" zu Gast. Dort tritt die 28-Jährige seitdem regelmäßig auf, ist nahezu jährlich mindestens einmal bei Zarrella in der Sendung. "Ich selbst sehe mich ganz klar als Pop Act und dafür wird bei Giovanni einfach eher eine Bühne geboten", so Leony. "Ich glaube, das Publikum ist offener dafür." Anders ist das bei den Feste-Shows in der ARD mit Florian Silbereisen . Dort stehen vor allem Schlagerstars auf der Bühne, bei der Gästeliste gibt es kaum Abwechslung. Die Show könne mutiger bei der Auswahl der Acts sein, findet die Musikerin. "Es gibt ja sehr viele tolle Künstler und Künstlerinnen in Deutschland." Sie selbst trat noch nicht in einer Silbereisen-Show auf. "Die Redaktion wird sich aber schon ihre Gedanken machen zur Künstlerauswahl und weiß selber am besten, welche Acts gut bei ihrem Publikum ankommen. Es ist ja auch nicht schlimm, dass es eine reine Schlagershow ist." "Ich bleibe bei englischer Popmusik" Während Schlager früher als piefig und konservativ galt, ist das Genre heute salonfähig, fast schon Kult. "Schlager ist ein riesiger Musikmarkt in Deutschland und die Einschaltquoten sprechen am Ende ja für sich." Auch Leony wurde schon gefragt, ob sie nicht mal deutsche Musik machen will. "Will ich nicht", stellt sie klar. "Ich bleibe bei englischer Popmusik." Seit über zehn Jahren steht Leony mittlerweile auf der Bühne. In dieser Zeit erlebte sie Höhen und Tiefen. "Viele Leute wollten, dass ich mich ändere. Ich sei zu nett, zu normal, zu brav. Man wächst natürlich, erstens in der Branche und zweitens je älter man wird. Aber ich bin froh, dass ich im Kern immer dieselbe geblieben bin." Das würde sie auch jedem Newcomer raten. "Man muss selber sein größter Fan sein und den Glauben an sich selbst nie verlieren." Gemeinsam mit einer Jury verlieh Leony vor wenigen Tagen den Bunte New Faces Award, ein Preis für Nachwuchskünstler. Für den war die Musikerin selbst einmal nominiert, musste sich 2021 jedoch gegen Rapperin Badmómzjay geschlagen geben.