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Israel: Netanjahu kritisiert Europa scharf wegen Palästina | Nahost

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Zahlreiche europäische Länder haben Palästina als Staat anerkannt. Israels Regierungschef verurteilt das scharf – und zieht einen Vergleich zur Nazi-Zeit. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat europäischen Spitzenpolitikern Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror vorgeworfen. Mit Blick auf den jüngsten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen sagte Netanjahu im Gespräch mit dem Sender Euronews, Europa habe anders als Trump in der Nahost-Frage einen falschen Weg eingeschlagen. Einige europäische Staaten hätten "im Grunde dem palästinensischen Terrorismus und radikalen islamistischen Minderheiten in ihrer Mitte nachgegeben", sagte er im Kontext der jüngsten Anerkennung eines palästinensischen Staates durch führende westliche Länder wie Frankreich , Großbritannien , Belgien und Kanada . Ziel der Anerkennung war eine Stärkung der Zweistaatenlösung, deren Ziel ein friedliches Nebeneinander von Israel und einem künftigen unabhängigen palästinensischen Staat ist. Trumps Friedensplan: Merz telefoniert mit Netanjahu Nach Verhaftung: Haben israelische Sicherheitskräfte Greta Thunberg misshandelt? Netanjahu wiederholte dagegen erneut seine Auffassung, die Anerkennung Palästinas sei "die ultimative Belohnung für die Hamas" gewesen, "nachdem sie das größte Massaker an Juden seit dem Holocaust verübt hat". Damit erlaube man es der islamistischen Terrororganisation de facto, den Krieg gegen Israel fortzusetzen. Netanjahu zieht Vergleich zu Nazi-Deutschland "Darum ist Europa im Grunde irrelevant geworden – es hat enorme Schwäche gezeigt", sagte der israelische Regierungschef weiter. In Abwandlung eines Zitats, das dem früheren britischen Premierminister Winston Churchill mit Blick auf die Beschwichtigungspolitik gegenüber Adolf Hitler zugeschrieben wurde, sagte Netanjahu: "Füttere das Krokodil nicht, denn nachdem es Israel oder ein anderes Land, das sich ihm in den Weg stellt, verschlungen hat, wird es auch dich angreifen." Er sagte weiter: "Wenn ihr den Terror bekämpfen wollt, steht auf und bekämpft ihn entschieden, kapituliert nicht vor seinen Forderungen." Anders als europäische Politiker habe Trump einen "realistischen Friedensplan vorgestellt, der terroristische Elemente ausschaltet". Er hoffe auf ein Umdenken in Europa, wo es schon kurz nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 Massendemonstrationen gegeben habe, auf denen Hamas-Unterstützung gezeigt worden sei. Kampf gegen "Barbaren" "Wir kämpfen tatsächlich gegen die Barbaren, die unsere freien Gesellschaften zerstören wollen, sie wollen euch zerstören, und wir stehen an der Front, während wir von Menschen in Europa angegriffen werden, die wir eigentlich schützen", sagte Netanjahu zu Israels Kampf gegen Irans "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas gehört. Zu den neuen Waffenruhe-Gesprächen in Ägypten sagte er, sollte die Hamas wirklich der Freilassung der Geiseln zustimmen, "dann könnte dies in der Tat der Anfang des Kriegsendes sein". Jeder verstehe, "dass die Herrschaft der Hamas am Ende ist". Die Terrororganisation dürfe nicht zurückkehren, "um Gaza zu regieren, seine Bevölkerung mit ihrem Terrorregime zu quälen und Israel mit Raketen zu terrorisieren". Außenminister: Rasche Einigung bei Verhandlungen möglich Nach den Worten des israelischen Außenministers Gideon Saar setzt Israel auf einen schnellen Erfolg der am Montag in Ägypten beginnenden Verhandlungen. Saar sagte am Sonntag in einem Interview von "Bild" und anderen Axel-Springer-Medien in Jerusalem : "Wir sind entschlossen, so schnell wie möglich ein Abkommen zu erreichen, um unsere Geiseln wieder nach Hause zu bringen. Das würde natürlich auch einen Waffenstillstand bedeuten." Im Gegenzug würde Israel seine Truppen einige Kilometer zurückziehen und Hunderte palästinensische Häftlinge freilassen. Eine Einigung könne rasch umgesetzt werden, da viele Details bereits ausgearbeitet seien. Für die von der Hamas geforderten Nachverhandlungen über Teile des Plans von US-Präsident Donald Trump wie deren Entwaffnung sieht Saar keinen Spielraum. Er glaube nicht, dass Trump dafür viel Geduld haben werde. "Er hat sich sehr klar ausgedrückt, und ich muss dem nichts hinzufügen." Merz macht sich für Trumps Friedensplan stark Auch Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump hatten sich in einem Telefonat am Sonntag für eine rasche Lösung im Gaza-Konflikt ausgesprochen. Das teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Beide seien sich einig gewesen, dass es bei den anstehenden Gesprächen in Ägypten eine schnelle Einigung geben müsse. Alle Geiseln müssten freikommen, die Kämpfe enden, und die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas müsse die Waffen niederlegen. Für Israel reist am Montag eine Delegation nach Ägypten, die von Ron Dermer, dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, angeführt wird. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Verhandlungen sollen demnach im Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer stattfinden.