Gaza-Aktivisten in Israel: Greta Thunberg wird nach Athen abgeschoben
Unter Applaus sind spanische Aktivisten der Gaza-Flotte zurückgekehrt. Doch andere verweigern eine Unterschrift und müssen deshalb vorerst in Israel bleiben. Mehrere spanische Aktivisten einer von Israel abgefangenen Gaza-Flotte privater Segel- und Motorboote sind wieder in ihrem Heimatland. Ein Flugzeug mit den insgesamt 21 Frauen und Männern sei am Abend auf dem Flughafen Madrid-Barajas gelandet, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung "El País" und weitere spanische Medien übereinstimmend. Unter ihnen sei die frühere Bürgermeisterin von Barcelona , Ada Colau, hieß es. Hunderte versammelten sich demnach im Ankunftsbereich des Flughafens, um die Aktivisten mit Jubel und Gesängen zu empfangen. In dem Flieger saßen nach amtlichen Angaben unter anderem auch vier portugiesische Aktivisten der Gaza-Flotte. Sie kamen gegen Mitternach in Lissabon an. Zahlreiche andere Aktivisten befinden sich weiter in Israel. Darunter auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg . Sie soll israelischen Medienberichten zufolge erst am Dienstag nach Athen abgeschoben werden. Der Flug, mit dem 27 weitere griechische Aktivisten ausgeflogen werden, werde von Griechenland bezahlt, hieß es. Hilfsgüter für den Gazastreifen Die israelische Marine hatte am Freitag das letzte der insgesamt 42 Boote der "Global Sumud Flotilla" abgefangen. Mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch Thunberg. Seit Freitag hat Israel eigenen Angaben zufolge bereits zahlreiche Aktivisten in ihre Heimat zurückgeschickt. Die Teilnehmer der Flotte wollten nach eigenen Angaben Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel hatte angeboten, die Hilfslieferungen über Häfen außerhalb des Gazastreifens an Land und von dort aus in das palästinensische Küstengebiet zu transportieren. Die Aktivisten lehnten das mit der Begründung ab, Israels Blockade des Gazastreifens sei völkerrechtswidrig. Die Rückkehr der von Israel abgeschobenen Aktivisten nach Spanien war wenige Stunden zuvor von dem spanischen Außenminister José Manuel Albares angekündigt worden. Die Regierung habe eine Vereinbarung mit Israel erzielt, damit 21 der insgesamt 49 inhaftierten spanischen Teilnehmer der Gaza-Flottille freigelassen und nach Spanien zurückgeschickt werden, sagte er. Viele Aktivisten verweigern Unterschriften Die zurückgeschickten Spanier seien diejenigen, die ein Dokument der israelischen Behörden unterzeichnet hätten, in dem sie einräumen, ihre Einreise ins Land sei illegal gewesen, erklärte Albares. Die restlichen 28 hätten ihre Unterschrift verweigert. Der Minister zeigte sich aber überzeugt, dass die verbleibenden Spanier in den nächsten Tagen freikommen werden. Am Sonntag kursierten zudem Berichte, dass Thunberg und andere Aktivisten in Haft harten Bedingungen ausgesetzt gewesen sein sollen . Das meldete als erstes der britische "Guardian" unter Berufung auf E-Mails des schwedischen Außenministeriums. Demnach schilderte Thunberg bei einem Besuch durch Botschaftsmitarbeiter unter anderem, sie sei dehydriert gewesen und habe unzureichend Wasser und Nahrung erhalten. Weitere schwere Vorwürfe erhoben andere Mitreisende der "Global Sumud Flottilla". Der türkische Aktivist Ersin Çelik sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, Thunberg sei von israelischen Beamten "an den Haaren gezogen und gezwungen worden, die israelische Flagge zu küssen". Israels Außenministerium wies die Vorwürfe als "dreiste Lügen" zurück. Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sagte dagegen, er sei "stolz, dass wir die "Flotten-Aktivisten" wie Terrorunterstützer behandeln". In einer Mitteilung Ben-Gvirs hieß es: "Wer Terror unterstützt, ist ein Terrorist und verdient die Bedingungen, die Terroristen zustehen."