Anne Will fühlt sich in neuer Rolle wohler
Sie war eine feste Größe im deutschen Fernsehen, doch inzwischen hat Anne Will das Genre gewechselt. Ein Schritt, den sie nicht bereut. Lange zählte sie zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Fernsehen. Ende der Neunziger präsentierte Anne Will als erste Frau die "Sportschau", führte dann bis 2007 zu den "Tagesthemen" und feierte schließlich mit ihrer gleichnamigen Sendung große Erfolge. Vor fast 30 Jahren: So sah Anne Will zu Beginn ihrer Karriere aus Doch nach 16 Jahren beendete die Journalistin ihren politischen Talk, im Dezember 2023 lief "Anne Will" ein letztes Mal im Ersten. Kurz darauf startete die 59-Jährige ein neues Projekt: ihren eigenen Podcast. Hinter dem Mikro fühle sie sich wohler als in ihrer alten Rolle, offenbarte Anne Will beim Auftakt der Gesprächsreihe "Habeck Live" im Berliner Ensemble. "Es gelingen tiefgründigere Gespräche" "Ich merke für mich, dass mir das besser gefällt, was ich jetzt mache. Aber ich könnte nicht sagen, ob es mir auch von Beginn an so gut gefallen hätte, wenn ich vorher nicht die Talkshow gemacht hätte", so die Journalistin. Mit fünf Gästen und einer Stunde Sendezeit habe es bei der Fernsehproduktion viel Zeitdruck gegeben. Für sie sei es sehr darauf angekommen, ein gutes Gespräch zu organisieren. Wenn sie einen ihrer Gäste mehrere Minuten am Stück befragt habe, habe sie gespürt, dass "Widerstand aus der Gruppe" kam von anderen Gästen, die um ihre Redeanteile fürchteten. Bei ihrem Podcast "Politik mit Anne Will" hingegen könne sie ihre Gesprächspartner "in einem ruhigen Setting, in einem kleinen Raum, wo gar keine Ablenkungen sind", sprechen. Es sei, "als säße man mit jemandem zusammen, den man auf der Straße kennengelernt hat und führt ein gutes Gespräch", sagte die 59-Jährige. "Es gelingen tiefgründigere Gespräche, weil man Zeit hat." Podcasts könnten eine Art Gegenbewegung sein zum hektischen Scrollen durchs Handy.