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Kurz nach Wahl: Bürgermeisterin tritt aus CDU aus – und poltert gegen Merz

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Anja Heinrich war CDU-Generalsekretärin in Potsdam. Am Sonntag wurde sie als Bürgermeisterin wiedergewählt. Nun verlässt die Wahlsiegerin die Union – wegen Merz. Das ging schnell. Am Sonntag noch wurde Anja Heinrich, 54, mit knapp 80 Prozent der Stimmen als Bürgermeisterin von Elsterwerda im Berliner Umland bestätigt. Nur zwei Tage nach ihrer Wiederwahl verließ die CDU-Politikerin ihre Partei. "Ich trete aus der CDU aus", sagte Heinrich zur "Bild"-Zeitung. "Ich hab mir das lange überlegt", sagte sie und erklärte: "Ich habe damit bis nach der Wahl gewartet, damit mir niemand Populismus vorwerfen kann." Umfrage: Zustimmung zu Merz sinkt Daseinsvorsorge: Wie marode Infrastruktur der AfD nutzt Hier geht aber nicht irgendwer. Heinrich war Generalsekretärin der brandenburgischen CDU. Und so richtet sich Heinrichs Kritik zum einen gegen den eigenen Landrat. Er macht die Klinik vor Ort dicht. "Die CDU will das Krankenhaus Elsterwerda und zwei weitere ohne Not schließen. Der Bürgerwille spielt keine Rolle mehr", so Heinrich. Eine gute Klinikanbindung zählt zur Daseinsvorsorge. Doch ist das Gesundheitssystem teuer. Die Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) kündigt Einsparungen an. Und so richtet sich Heinrichs Unmut nicht allein gegen die Politik in Brandenburg, sondern auch an die Bundesspitze ihrer eigenen Partei. "Merz hat Wahlversprechen gebrochen", so Heinrich. Anja Heinrich erklärt ihren Rückzug Die Zustimmungswerte für Merz sind rapide gesunken . Das Zutrauen in die Lösungskompetenz der Politik schwindet. Selbst in den eigenen Reihen. Der Frust über die Politik erfasst längst auch verdiente Politiker. So trat in Ludwigshafen Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck aus der SPD aus. Begründung: Immer mehr Aufgaben werden bei den Kommunen abgeladen. Die Folgen: hohe Schulden. Gerade in einer Stadt wie Ludwigshafen , wo der Chemieriese BASF mit steigenden Energiepreisen kämpft. Längst gilt die Stadt mit ihrer maroden Infrastruktur und Medienlandschaft als Krisensymbol für den Industrieumbau in Deutschland. In Brandenburg fasste es Bürgermeisterin Anja Heinrich, früher CDU, jetzt parteilos, so: "Parteien sollten der Bevölkerung dienen – und nicht umgekehrt."