Rot-Weiss Essen: Koschinat sieht aktuell "kein Mentalitätsproblem"
Gelingt Rot-Weiss Essen nach der Klatsche in Mannheim die Wiedergutmachung gegen Hoffenheim II? Kritik an der Einstellung weist Uwe Koschinat deutlich zurück. Erst der gefeierte Heimsieg über Rostock , dann die herbe 1:6-Auswärtsniederlage in Mannheim – die Saison von Rot-Weiss Essen hat noch immer Züge einer Achterbahnfahrt. Trainer Uwe Koschinat ist aber optimistisch, dass die Mannschaft an diesem Mittwoch (Anstoß: 19 Uhr) an der Hafenstraße gegen die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim zurück in die Erfolgsspur findet: "Ich bin mir sicher, dass wir unser Heimgesicht aus dem Rostock-Spiel wiederbeleben können." Körperlich sieht er seine Spieler gut erholt und gerüstet. Auch mental habe man die Pleite vom Wochenende in aller Klarheit aufgearbeitet. Wobei auch Koschinat weiß: "So eine Niederlage schüttelst du nicht so einfach aus den Klamotten." Eines aber weist Essens Coach vor der nächsten Partie mit Blick auf das Defensivverhalten seiner Elf mit Nachdruck von sich: "Ich werde nicht müde, dieser Mannschaft definitiv kein Einstellungs- oder Mentalitätsproblem zu unterstellen." Insgesamt 16 Gegentore hat RWE in den bisherigen acht Saisonspielen bereits kassiert – deutlich zu viele. Neben der Einstellung und Motivation ist aber auch die Organisation der Abwehrarbeit in den Augen des Trainers nicht das Problem. "Wir haben in der englischen Woche in der Defensive drei herausragende Spiele gemacht", verweist Koschinat auf eine grundsätzlich positive Entwicklung. Individuelle Fehler Schuld an bisherigen Niederlagen Was zuletzt gegen Mannheim passiert ist, seien individuelle Aussetzer gewesen, unnötige Gegentore aus eigentlich harmlosen Situationen heraus. "Wir haben gegen unsere eigenen Prinzipien verstoßen, aber das war gar keine Frage von Organisation oder Lustlosigkeit", betont er. Gegen Hoffenheim II geht es aus seiner Sicht jetzt vor allem darum, klare Abläufe auf den Platz zu bringen und auch ohne die gesperrten Klaus Gjasula und Tom Moustier in den Zweikämpfen sehr präsent zu sein. "Das ist unsere Domäne", ist Koschinat überzeugt, der die U23 aus dem Kraichgau als "sehr herausfordernden Gegner" einordnet. Aktuell rangiert die junge Mannschaft mit 14 Zählern auf dem dritten Tabellenplatz. Einzelgespräche mit Mause und Arslan Ob am Mittwoch erneut Jannik Mause in vorderster Reihe das Vertrauen bekommt, wollte der Trainer vor dem Duell naturgemäß nicht verraten. Am Montag habe er mit dem Stürmer aber ein langes Gespräch geführt und "ich glaube, dass dies bei ihm etwas gelöst hat", erklärt der 54-Jährige. Als Angreifer definiere sich Mause noch zu sehr über Tore, dieses Gefühl will Koschinat ihm nehmen: "Er soll nicht dem Zwang unterliegen, sich nur an eigenen Torabschlüssen zu messen." Und auch vor einen weiteren Profi stellt sich Koschinat in diesen Tagen mit Nachdruck – Ahmet Arslan. Der Mittelfeldspieler kann bislang vor allem in Sachen Torgefahr nicht so überzeugen wie gewohnt und erwartet. Sein Coach sieht ihn auch auf der "Suche nach einer gewissen Leichtigkeit", stützt ihn aber ganz ausdrücklich: "Es ist nicht mein Stil, Führungsspieler, die einen wahnsinnig hohen Anspruch an sich selbst haben, permanent infrage zu stellen – ganz im Gegenteil."