Deutsche Flugsicherung: Drohnen-Attacken an deutschen Flughäfen nehmen zu
Die Zahl der Zwischenfälle mit Drohnen nimmt auch an Deutschlands Flughäfen zu. Ein Airport ist besonders betroffen. Innenminister Dobrindt will nun eingreifen. In Deutschland steigt die Zahl der Drohnen-Zwischenfälle mit Verkehrsflugzeugen. Laut Daten der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurden hierzulande bis Ende August 144 Vorkommnisse mit Drohnen an Flughäfen gemeldet. Im Vorjahreszeitraum waren es 113, im Jahr 2023 waren es 99. Am stärksten betroffen von Drohnenflügen ist demnach der Flughafen Rhein-Main in Frankfurt mit 35 Behinderungen. Er ist das größte deutsche Luftverkehrsdrehkreuz. Zuletzt waren über den dänischen Flughäfen Kopenhagen und Aalborg sowie am Airport in Norwegens Hauptstadt Oslo Drohnen aufgespürt worden. Zeitweise musste der Flugverkehr eingestellt werden. Dänemarks Verteidigungsminister Troel Lund Poulsen sprach von einem "hybriden Angriff". Drohnenabwehr: Von Schrotflinte bis Fangnetzen – das sind die Möglichkeiten GPS-Störsender: Flug von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen muss umsteuern Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) plant deshalb, die Regeln für den Abschuss zu vereinfachen. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog sieht unter anderem vor, dass die Bundeswehr künftig unbemannte Flugobjekte unter bestimmten Voraussetzungen abschießen darf, berichtete die "Bild-Zeitung". Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bewertete die Störangriffe gegenüber der "Welt am Sonntag" als "Bedrohung für den sicheren Betrieb von zivilen Flugzeugen" und forderte in Anbetracht der zunehmenden Bedrohungslage einen besseren Schutz der Zivilluftfahrt. "Die jüngsten Vorfälle etwa in Dänemark zeigen deutlich, wie mit geringem Aufwand größtmöglicher Schaden an kritischer Infrastruktur angerichtet werden kann", sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang der Zeitung. "Deutschland braucht ein ressortübergreifendes Lagezentrum für den kontinuierlichen Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Nachrichtendiensten und der Wirtschaft." GPS-Störungen vor allem im Ostseeraum Auch die Zahl der Angriffe durch Störsender auf das Ortungssystem GPS von Flugzeugen steigt. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums sei insbesondere im Ostseeraum sowie über dem Baltikum eine deutliche Zunahme von Störungen der GPS-Signale festgestellt worden, hieß es. Dabei werden den Angaben nach die Satellitensignale mittels starker Sender am Boden überstrahlt oder irreleitende Täuschsignale gesendet. Diese Signalmanipulation, Spoofing genannt, gelte als deutlich gefährlicher, weil Flugzeugcrews über ihre tatsächliche Position getäuscht werden können. Hier verzeichnete die die Deutsche Flugsicherung von Januar bis August 447 Meldungen von Flugzeugbesatzungen. Zwei Jahre zuvor seien noch lediglich 25 entsprechende Vorfälle verzeichnet worden, berichtete die "Welt am Sonntag".