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Polizei: Polizei bekommt eigene Hardware für sichere KI

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Die Polizei setzt beim Kampf gegen Terror oder Kindesmissbrauch große Hoffnungen in Künstliche Intelligenz. Doch die Daten müssen sicher sein. Ein neues Rechenzentrum soll dafür sorgen.

Die nordrhein-westfälische Polizei bekommt voraussichtlich noch in diesem Sommer die nötige Technik für die sichere Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Dafür werde im Moment ein erstes Modul für ein mobiles Rechenzentrum gebaut, teilte das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg mit. Die eigene Hardware ist wichtig, damit die Polizei auch bei vertraulichen Ermittlungsdaten auf die Künstliche Intelligenz zurückgreifen kann.

Wenn das KI-Modul an das Polizeinetz angeschlossen sei, soll die neue Technik vor allem bei der Terrorismusbekämpfung oder beim Kampf gegen Kinderpornografie helfen. "Die Polizei muss auf digitale Kriminalität moderne Antworten geben. Und da geht kein Weg an Künstlicher Intelligenz vorbei", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU).

Reaktion auf mutmaßlich islamistischen Anschlag in Solingen

Der zügige Aufbau einer eigenen Infrastruktur für die Nutzung Künstlicher Intelligenz bei der Polizei ist auch eine Reaktion auf den Terroranschlag auf dem Solinger Stadtfest am 23. August 2024. Bei dem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag waren drei Menschen getötet und acht verletzt worden.

Die Landesregierung hatte daraufhin unter anderem neue rechtliche Befugnisse für die Sicherheitsbehörden, den Einsatz von KI bei der Polizeiarbeit sowie einen besseren Datenaustausch zwischen allen Behörden beschlossen.

Gute Erfahrungen mit KI

Die Polizei testet bereits seit einiger Zeit im kleineren Rahmen die Möglichkeiten von KI bei ihren Ermittlungen. "Beim Kampf gegen Kinderpornografie ist Künstliche Intelligenz schon nicht mehr wegzudenken. Denn die hilft uns dabei, Täter schneller zu finden und Kinder besser zu schützen", sagte Reul.

Insgesamt könne die Technik helfen, wenn es darum gehe, große Mengen an Daten - etwa Texte und Sprache - zu analysieren. Auch bei der Überwindung von Sprachbarrieren soll KI bei der Polizei zum Einsatz kommen, schreibt das LZPD. Denn Künstliche Intelligenz kann blitzschnell Texte oder auch Gespräche in eine andere Sprache übersetzen.

Eigene Technik gegen Datendiebstahl

Doch die Polizei kann nicht einfach frei verfügbare KI-Modelle nutzen - zu groß wäre die Gefahr, dass sensible Daten abgegriffen werden. Deshalb werde nun ein erstes mobiles Rechenzentrums-Modul speziell für die Polizei angeschafft. 

Aufgestellt werden soll es voraussichtlich bei der Kreispolizeibehörde im Rhein-Erft-Kreis. Dort gebe es eine leistungsstarke Energieversorgung und die nötige Sicherheitsarchitektur.