Tourismus: Das sind die zehn größten Kreuzfahrtschiffe der Welt
Die neuesten Kreuzfahrtschiffe gleichen schwimmenden Städten – gegen die sogar eine Legende wie die "Titanic" wie ein Bötchen wirkt. Das sind die größten Giganten der Meere.
Da können auch kritische Stimmen von Umwelt- und Klimaaktivisten wenig ausrichten: Kreuzfahrten werden immer beliebter. Laut Marktanalysen der Online-Plattform Statista dürfte der weltweite Umsatz mit Urlaubsreisen auf hoher See in diesem Jahr etwa 40,4 Milliarden Euro betragen und bis 2029 auf rund 48,7 Milliarden Euro wachsen. Dann dürften weltweit mehr als 46 Millionen Menschen auf Kreuzfahrt gehen.
Den Markt beherrschen vor allem amerikanische Unternehmen: In diesem Jahr werden die US-Reedereien allein etwa 24 Milliarden Euro Umsatz machen – und sich somit wiederum das weitaus größte Stück vom Kuchen sichern.
Die Schiffe, die die Unternehmen einsetzen, werden immer spektakulärer und größer: Maß aller Dinge im Schiffbau ist die Bruttoraumzahl, abgekürzt BRZ. Sie lässt sich – vereinfacht formuliert – als das Gesamtvolumen aller Innenräume eines Schiffes vom Kiel bis zum Schornstein verstehen.
Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt ist demnach mit einer BRZ von 248.663 die mehr als 364 Meter lange "Icon of the Seas" der amerikanischen Reederei Royal Caribbean International. Zum Vergleich: Für die legendäre "Titanic" errechnete man eine BRZ von ungefähr 46.000. Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist also mehr als fünfmal so groß wie der Dampfer, der im April 1912 im Nordatlantik sank.
Die Ausstattung der 2024 von Lionel Messi getauften "Icon of the Seas" ist gigantisch: Bis zu 5610 Gäste haben Platz auf 18 Passagierdecks. Es gibt 40 Restaurants und Bars, einen Wasserpark mit sechs Rutschen, den weltgrößten Pool auf See und eine Indoor-Eisbahn. Baukosten der "Icon of the Seas", die erst vor drei Jahren auf Kiel gelegt worden war: mehr als 1,8 Milliarden Euro.
In den Top Ten der weltweit größten Luxusliner belegen Schiffe der Reederei Royal Caribbean International die ersten sieben Plätze. Das größte Kreuzfahrtschiff einer Reederei mit näherem Bezug zu Deutschland folgt erst auf Platz 15: Die schon sieben Jahre alte "Aida Nova" gehört zur Flotte der Firma Aida Cruises mit Sitz in Rostock – welche zum britisch-US-amerikanischen Konzern Carnival Corporation & plc gehört, dem größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt.
Während Reedereien weltweit gute Geschäfte mit Kreuzfahrten machen, warnen Umweltschutzverbände nach wie vor vor den Folgen des Massentourismus auf See, etwa durch den Treibstoff- und Energieverbrauch, das Müllaufkommen oder durch Lärm- und Lichtverschmutzung. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) stellte in seinem Kreuzfahrtranking 2024 fest, dass es durchaus Unternehmen gibt, die sich darum bemühen, mehr für den Umweltschutz zu tun, etwa Hurtigruten und HX Hurtigruten Expeditions. Wichtiger Hebel ist beispielsweise die Einsparung von Kraftstoff durch Hybridantriebe.
Schiffe, die schon heute mit Flüssiggas fahren, sind laut Nabu übrigens nicht automatisch umweltfreundlicher als solche, die mit Schweröl oder Marinediesel betrieben werden – weil beim Verbrennen von Erdgas auch Methan freigesetzt wird, das als Klimakiller gilt.