Tierschutz: 163.000 Euro vom Land für Kastration von Straßenkatzen
Viele streunende Katzen in Niedersachsen leiden unter Krankheiten und Hunger. Mit kostenlosen Kastrationen will das Land das Leid verringern und auch Haustiere schützen.
Das Land Niedersachsen fördert erneut eine Aktion zur Kastration von Straßenkatzen. Die Tiere können von Montag an bis zum 30. April kostenlos in teilnehmenden Tierarztpraxen kastriert werden. Dafür stelle das Land 163.000 Euro zur Verfügung, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Die beiden Aktionen im vergangenen Jahr - mit mehr als 4.800 Kastrationen weiblicher und männlicher freilebender Hauskatzen - seien so erfolgreich wie noch nie zuvor verlaufen. "Das zeigt, wie groß der Bedarf tatsächlich ist", sagte die Tierschutz-Landesbeauftragte Julia Pfeiffer-Schlichting. Sie sei sehr froh, dass es gelungen sei, noch weitere Gelder zur Verfügung zu stellen.
Tierschutzvereine und ehrenamtliche Futterstellenbetreuer unterstützten dabei. Das Angebot richtet sich auch dieses Frühjahr wieder an Tierschutzvereine, Tierheime und ehrenamtliche Betreuer von Futterstellen. Bei der Behandlung werden die Katzen mit einem Chip gekennzeichnet und registriert.
Gefahr auch für alle privat gehaltenen Hauskatzen
Unkastrierte freilebende Katzen können, soweit sie den Bezug zum Menschen nicht herstellen können, nach der Kastration und einer Erholungsphase mit einer Nachversorgung an ihrer Futterstelle weiterleben. Mit der Aktion soll verhindert werden, dass sich Straßenkatzen immer weiter vermehren. Ohne menschliche Versorgung leiden diese Tiere nach Angaben des Ministeriums oft an Hunger, Krankheiten und unter Parasiten.
Dadurch sind sie auch eine Gefahr für alle privat gehaltenen Hauskatzen. "Dies ist jedoch nur dann auch zukünftig erfolgreich, wenn Privatkatzenhalter so verantwortungsvoll sind und ihre eigenen Katzen - egal, ob weiblich oder männlich - vor dem ersten Freigang kastrieren lassen", betonte Pfeiffer-Schlichting.