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Auf diese Rohstoffe hat es Trump in Grönland abgesehen

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Grönland wählt ein neues Parlament. Seit dem Beginn von Donald Trumps Präsidentschaft hat die riesige Insel an geopolitischer Relevant gewonnen. Rund 56.000 Menschen leben auf der größten Insel der Welt: Grönland . Das autonome Gebiet gehört zu Dänemark , verwaltet sich jedoch selbst. Am Dienstag wählen die Grönländer ein neues Parlament – ein Urnengang, der unter dem Eindruck geopolitischer Begehrlichkeiten steht. Besonders die Bodenschätze der Insel sorgen für internationales Interesse. t-online gibt einen Überblick. Seltene Erden Seltene Erden sind essenziell für zahlreiche Industrieprodukte wie Elektroautos, Smartphones und Halbleiter. Nach Angaben des Geologischen Dienstes von Dänemark und Grönland (GEUS) könnten in Grönlands Böden rund 36,1 Millionen Tonnen dieser Elemente lagern. Die tatsächlich abbaubaren Vorkommen schätzt der United States Geological Survey (USGS) allerdings auf lediglich 1,5 Millionen Tonnen. Im Vergleich zu den weltweiten Reserven sind diese Mengen überschaubar: China verfügt über rund 44 Millionen Tonnen, Brasilien über 21 Millionen Tonnen. Dennoch könnten die grönländischen Ressourcen zur Diversifizierung der Lieferketten beitragen und insbesondere westlichen Staaten helfen, ihre Abhängigkeit von China zu verringern. Lithium, Grafit und Kupfer Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) gelten Lithium, Grafit und Kupfer als besonders wichtig für die Energiewende. Die geschätzten Grafitvorkommen Grönlands belaufen sich auf etwa sechs Millionen Tonnen – das entspricht 0,75 Prozent der weltweiten Bestände. Beim begehrten Lithium, das für Batterien unverzichtbar ist, könnte das Land 235.000 Tonnen besitzen. Das sind rund 0,2 Prozent der globalen Ressourcen. Die Nachfrage nach Lithium dürfte laut IEA bis 2040 um das Achtfache steigen. Kupfer kommt in Grönland zwar vor, hat im globalen Vergleich aber keine große Bedeutung. Anders könnte es mit Uran aussehen – hier bestehen nennenswerte Reserven. Ein Abbau ist jedoch seit 2021 gesetzlich untersagt. Öl und Gas Auch fossile Energieträger lagern unter Grönland. Der Geologische Dienst schätzt die Reserven auf etwa 28,43 Milliarden Barrel Öläquivalent. Dennoch gibt es bislang keine industrielle Öl- oder Gasförderung auf der Insel, obwohl drei Förderlizenzen existieren. Ein Grund: Die Erschließung wäre aufwendig, die Förderung teuer und die Nachfrage weltweit rückläufig. Selbst wenn Grönlands Öl- und Gasvorkommen erschlossen würden, wären ihre Auswirkungen auf den Weltmarkt begrenzt. Zum Vergleich: Allein die USA verbrauchten im Jahr 2023 rund 7,39 Milliarden Barrel Öl – mehr als ein Viertel der geschätzten grönländischen Reserven. Rohstoffabbau steckt in den Kinderschuhen Trotz des enormen Rohstoffpotenzials wird in Grönland derzeit kaum gefördert. Derzeit existiert lediglich eine aktive Mine: An der Westküste baut das Unternehmen Lumina Sustainable Materials das Gestein Anorthosit ab. Eine stillgelegte Goldmine im Süden Grönlands soll laut der kanadischen Firma Amaroq Minerals bis Ende des Jahres wieder in Betrieb gehen. "Mehrere andere Projekte sind auf dem Weg", erklärt Jakob Klove Keiding von GEUS. Einige Vorhaben hätten bereits Abbaulizenzen erhalten, doch hohe Investitionskosten und regulatorische Hürden verzögern den Beginn der Produktion. Grönlands geopolitische Bedeutung nimmt zu Die grönländischen Bodenschätze rücken zunehmend in den Fokus internationaler Interessen. Besonders China und die USA haben ein Auge auf die Rohstoffvorkommen der Insel geworfen. Bereits 2019 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump die Idee geäußert, Grönland von Dänemark zu kaufen – eine Äußerung, die international für Irritationen sorgte. Die kommende Wahl dürfte darüber entscheiden, welchen Kurs Grönland in der Frage des Rohstoffabbaus und der geopolitischen Partnerschaften einschlägt. Ob das Land in Zukunft eine größere Rolle auf dem weltweiten Rohstoffmarkt spielen wird, bleibt abzuwarten.