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EZB-Zinssenkung: Was der Entscheid der Europäischen Zentralbank bedeutet

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Zum sechsten Mal seit dem Sommer hat die Europäische Zentralbank den Leitzins angepasst. Sie senkte ihn um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt zum sechsten Mal seit Sommer 2024 die Leitzinsen im Euroraum. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent verringert, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten mit dem Schritt gerechnet. Niedrigere Zinsen helfen der schwächelnden Konjunktur im Euroraum, weil Kredite tendenziell günstiger werden. Expertin: "Normalisierung der Geldpolitik" Finanzexpertin Lena Dräger vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) sagte dazu: "Dies kann als weiterer Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik verstanden werden, nachdem die EZB die Zinsen stark angehoben hatte, um die hohen Inflationsraten im Euroraum zu bekämpfen." Sie rechnet damit, dass die ohnehin niedrigen Wachstumserwartungen für den März unter den aktuellen geo- und handelspolitischen Risiken noch weiter sinken werden. "Angesichts der desolaten Wirtschaftslage sollte die Geldpolitik der EZB in den expansiven Modus umschalten und weitere, womöglich größere, Zinssenkungen in Betracht ziehen", so Dräger. Weitere Zinssenkungen bis Sommer erwartet Der weitere Zinspfad gilt hingegen als weniger klar. Denn das Hin und Her im Handelskrieg mit den USA , die Aufrüstung in Europa und das in Deutschland geplante riesige Finanzpaket machen den Ausblick für Inflation und Wirtschaftswachstum immer unsicherer. Einige Volkswirte erwarten noch weitere Zinssenkungen bis zum Sommer. Dafür spricht auch, dass die Notenbank ihr Ziel stabiler Preise in greifbarer Nähe sieht. Bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation sieht die EZB ihr Hauptziel stabiler Preise und somit einer stabilen Währung im Euroraum erreicht. Dieser Wert gilt als weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten ebenso wie zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird. Im Februar lagen die Verbraucherpreise im Euroraum einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuvor war die Inflationsrate im Währungsraum vier Monate in Folge bis auf 2,5 Prozent im Januar gestiegen. Notenbanker geben sich vorsichtig Einige Notenbanker warnen hingegen vor weiteren Zinsschritten, da sie durch das Verhalten von US-Präsident Donald Trump wieder mit steigender Inflation rechnen. Kürzlich hatte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel eine Diskussion über ein Ende der Serie von Zinssenkungen angeregt: "Wir nähern uns dem Punkt, an dem wir möglicherweise bei den Zinssenkungen pausieren oder stoppen müssen", sagte Schnabel der "Financial Times". Auch Nagel mahnte, "angesichts der jüngsten Inflationserfahrungen und der hohen Unsicherheit" einen Schritt nach dem anderen zu machen und "mit Blick auf weitere Zinssenkungen nichts zu überstürzen". Sinkende Zinsen für Sparer Für Sparerinnen und Sparer ist die erneute Leitzinssenkung keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für Gelder, die sie bei der EZB parken, senken sie meist die Tages- und Festgeldzinsen für ihre Kundschaft. Auf die Bauzinsen dürfte die erneute Leitzinssenkung hingegen keinen Einfluss haben, der Zinsschritt ist Experten zufolge schon eingepreist. Die Tagesgeldzinsen in Deutschland sind seit Frühjahr vergangenen Jahres kontinuierlich gesunken. Im Februar brachten bundesweit verfügbare Angebote im Schnitt 1,48 Prozent nach 1,56 Prozent im Januar, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt. Dies sei der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit Juli 2012. Die EZB senkt nicht nur den Einlagenzins, sondern auch den Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können weiter: Statt 2,9 Prozent werden dafür nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates 2,65 Prozent Zinsen fällig. Mehr Informationen in Kürze