Silbermedaille durch Finalniederlage
Die HSG unterliegt im Finale des Haushahn Final4.
Im ersten Haushahn Final4 nach elf Jahren stand die HSG Blomberg-Lippe der HB Ludwigsburg gegenüber. Vor über 3.800 Zuschauern in der Porsche Arena setzte sich nach regulärer Spielzeit die HBL mit 21:31 (10:16) durch. Die HSG sicherte sich damit den zweiten Platz in der diesjährigen Pokalsaison. Fünf Tore erzielte Nieke Kühne für die Blombergerinnen.
Eiskalte Ludwigsburgerinnen als Kontrahentinnen
In das erste Pokalfinalduell der HSG Blomberg-Lippe gegen die HB Ludwigsburg schickte Steffen Birkner Judith Tietjen, Laetitia Quist, Andrea Jacobsen, Nieke Kühne, Alexia Hauf und Laura Rüffieux. Im Tor startete Zoe Ludwig, die 24 Stunden zuvor eine der Schlüsselfiguren im Halbfinale war. Gegen die kompakte Abwehr des Tabellenführers der Handball Bundesliga Frauen fand Hauf die Lücke und das Selbstbewusstsein, um den Ball über Johanna Bundsen zu legen und das erste Tor des Finals zu erzielen. Auf der Gegenseite war es Antje Döll, die Ludwig im Gegenstoß überwand. Quist stahl dem Rückraum-Trio Leuchter, Smits und Thomaier den Ball und sicherte zudem die erste Zeitstrafe des Spiels gegen die ehemalige Blombergerin Xenia Smits. In Überzahl nutzte Kühne ihre Chance und stellte auf das 2:1 für die HSG. Mit Aluminiumpech bei Ludwigs Wurf aufs leere Tor und dem ersten Versuch von Tietjen glich Döll per Siebenmeter wieder aus. Nach Kühnes Sahneanspiel auf Jacobsen und dem dritten Tor in acht Minuten musste nun auch die HSG in Unterzahl agieren. Dort fingen sie sich erst das Tor von Leuchter, dann den direkten Wurf auf das verwaiste Tor von Bundsen, die die HBL das erste Mal in Führung brachte, ein. Der Ludwigsburg-Express kam nach zehn gespielten Minuten ins Rollen und zog auf das 3:5 davon. Davon ließ sich Kühne nicht aus der Ruhe bringen und erzielte den Anschluss. Immer wieder war es Antje Döll, die die Tore für den amtierenden Meister besorgte. Neben Ludwig kam auch Bundsen besser ins Spiel und verhinderte die erneuten Anschlusstreffer von Quist und Kühne. Mit ihrer Parade gegen die Rückraumrechte entschied sie das Duell für sich, bevor sie den dritten Treffer von Kühne hinnehmen musste. Trotzdem blieb Ludwigsburg in Front und vergrößerte den Vorsprung beim 5:9 sogar auf vier Tore. Beim erneuten Tempotor von Döll zog Steffen Birkner seine erste Auszeit im Finale des Haushahn Final4. Die offene HBL-Deckung überwand Jacobsen, doch wieder war es Döll, die den Ludwigsburger Treffer bejubelte. Die torlose Phase der Blombergerinnen schien überwunden, als erst Hoberg, dann Tietjen wieder auf drei Tore verkürzten. Jeden Fehlwurf bestrafte der letztjährige Vize-Pokalsieger mit Tempo und einem Tor, sodass sie weiter in Front blieben, der Rückstand der Blombergerinnen auf sechs Tore anwuchs und es mit einem 10:16 in die Kabinen ging.
Abschlusspech bei Blomberg
Mit Maxi Mühlner als neue Unterstützung in der Defensive gingen die Blombergerinnen in die letzten 30 Minuten des Wochenendes um den DHB-Pokal. Dazu parierte Melanie Veith ihren ersten Ball gegen Viola Leuchter. Auf den Treffer von Smits reagierte Hauf nur Sekunden später und stellte den bewährten Abstand von sechs Toren wieder her. Mühlner scheiterte nach der Balleroberung gegen Bundsen, die nach knapp 33 Minuten bereits zehn Paraden innehatte. Quist konnte sie jedoch mit ihrem Treffer zum 12:18 überwinden. Der Pfosten half zu Beginn der zweiten Halbzeit diesmal der HSG, als Veronika Malá ihren Dreher nur an ihn und nicht ins Tor setzte. Trotz personeller Wechsel in der Offensive schafften die Blombergerinnen es nicht, die HBL-Abwehr zu überwinden und den Rückstand zu verkleinern. Das Team von Jakob Vestergaard bestrafte die Fehler und die Unsicherheiten der HSG weiter konsequent und setzte sich 20 Minuten vor dem Ende auf das 13:22 ab. Die Abwehr verbesserte sich, Veith parierte, doch vorne ließen die Blombergerinnen einfach zu viele Chancen liegen. So auch Lisa Rajes, die ihren Gegenstoß an die Latte knallte. Auch die HBL ließ in ihren Torabschlüssen federn, als Leuchter nur das Ballfangnetz wackeln ließ und Vegué aus kleinem Winkel den Ball an Nicole Roth ins Tor vorbeibrachte. Auf sie folgte Quist mit ihrem fünften Tor und ließ den deutlichen Vorsprung schmelzen. Rajes hatte sogar die Möglichkeit, die HSG auf sechs Tore heranzubringen, doch scheiterte an Roth. Im Aufschwung des European-League-Viertelfinalisten musste das Team von Steffen Birkner nach der Zeitstrafe von Quist in Unterzahl agieren. In dieser fand Ludwigsburg die Lücke am Kreis und traf nach sechsminütiger Torflaute zum 17:25. Die HB Ludwigsburg ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen, auch wenn die HSG alles dafür tat, näher an die Champions-League-Mannschaft heranzukommen. So sicherte sich die HSG dennoch den Vize-Pokaltitel.
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen (2), Quist (5), Frey (1), Kühne (5), Hoberg (1), Vegué (3), Mühlner (1), Rajes, Tietjen (1), Hauf (2)
HB Ludwigsburg: Bundsen (1), Roth; Thomaier (2), Gassama. Döll (6), Leuchter (5), Klemencic, Kudlacz-Gloc (1), Johansen (3), Hvenfelt (2), Smits (4), Behrend (2), Nestaker (3), Carlson, Faluvégi (1), Malá (1)
Der Beitrag Silbermedaille durch Finalniederlage erschien zuerst auf HSG Blomberg-Lippe.