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Zinspolitik der EZB: Bundesbank macht erstmals seit 1979 Verlust

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Die Bundesbank hat erstmals seit dem Jahr 1979 einen Verlust ausgewiesen. Das Minus im vergangenen Jahr belief sich auf 19,2 Milliarden Euro und war damit der höchste in der Geschichte der Zentralbank. Grund ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank - sie hatte ab Sommer 2022 im Kampf gegen die Inflation die Zinsen stark angehoben, was die Ausgaben der Zentralbanken im Euroraum in die Höhe trieb. Mit der Senkung der Leitzinsen begann die EZB erst im Juni 2024.

Die Bundesbank hatte schon in den vergangenen vier Jahren Verluste eingefahren, konnte sie aber mit ihren Reserven stets ausgleichen. Geld für den Bundeshaushalt fällt seitdem nicht mehr ab. 2019 hatte der damalige Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sich noch über einen Rekordgewinn von 5,85 Milliarden Euro freuen können. 

Bundesbank-Chef Joachim Nagel erklärte am Dienstag, künftig dürften die Verluste pro Jahr geringer ausfallen. "Der Höhepunkt der jährlichen Belastungen dürfte überschritten sein." 

Er bekräftigte zudem, dass die Zentralbank eine "solide Bilanz" habe. Die Bewertungsreserven insbesondere beim Gold seien um ein Vielfaches höher als der aktuelle und die zu erwartenden Bilanzverluste. "Die Bundesbank ist uneingeschränkt handlungsfähig." 

Der Bundesbankpräsident äußerte sich auch zum Ergebnis der Bundestagswahl. Er appellierte an die Beteiligten in der Politik, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein: "Mit einer klugen, konsistenten und verlässlichen Wirtschaftspolitik lässt sich Aufbruchstimmung erzeugen und die Bereitschaft steigern, mehr zu investieren", sagte er.