ru24.pro
World News in German
Февраль
2025
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
23
24
25
26
27
28

ZDF-Morgenmagazin: Merz genervt von AfD-Frage: "Hätte gedacht, dass Sie das mal gehört hätten"

0
Stern 

Friedrich Merz (CDU) tritt am frühen Morgen im ZDF auf. Eine Frage des Moderators bringt ihn dabei auf die Palme. Merz wirkt während des Interviews immer angesäuerter.

Es ist ein Fragenfeuerwerk am Freitagmorgen im ZDF: Im "Morgenmagazin" geben sich die Spitzenpolitiker die Klinke in die Hand. Kurz nach 7 Uhr tritt auch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz auf. Er beginnt mit alarmierenden Worten: "Sehr viele Sorgen" mache er sich über das Verhalten der US-amerikanischen Regierung, sagt er. Moderatorin Dunja Hayali fragt ihn daraufhin, ob er alles, was er habe, darauf verwetten würde, dass Donald Trump Artikel 5 der Nato einhalten würde. Dabei handelt es sich um die Beistandsklausel der Nato. 

Merz antwortet: "Ich würde auf keine Frage, die mir gestellt wird, alles, was ich habe, verwetten. Und auf diese Frage schon gar nicht. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Donald Trump das Beistandsversprechen des Nato-Vertrags nicht mehr uneingeschränkt gelten lässt." Nach ein paar Sätzen zur Verteidigungs- und Sicherheitspolitik landen die Moderatoren dann bei einem Thema, das Friedrich Merz überhaupt nicht zu gefallen scheint.

Friedrich Merz bekommt schlechte Laune im Morgenmagazin

"Was aufgefallen ist in den letzten Wochen, ist, dass sie ständig betonen: 'Keine Zusammenarbeit mit der AfD.' Das machen Sie nach dem Wortbruch im Bundestag, weil viele Menschen Ihnen (…) nicht vertrauen." Dann eine konkrete Frage: Würde er Stimmen der AfD in Kauf nehmen, wenn alle Verhandlungen mit den demokratischen Parteien scheitern, Olaf Scholz geschäftsführend im Amt bleibt, das "Damoklesschwert Neuwahlen" über der Republik hängt? 

"Was tun Sie?" Merz antwortet, der Moderator Andreas Wunn habe viel im Konjunktiv sprechen müssen. Der widerspricht: Das sei eine realistische Situation. Merz: "Nein." Moderator: "Doch." Merz ist sichtlich genervt.

Der Moderator wiederholt: Was wäre, wenn Merz keine Koalition zusammenbekäme, Neuwahlen drohen. "Wenn Sie die Wahl haben zwischen Neuwahlen und einmalig Kanzlerwahl mit Stimmen der AfD. Was tun Sie?" Dann beginnt ein Wortgefecht zwischen den beiden. 

Der Kanzlerkandidat gibt zurück: "Ich wundere mich offengestanden, dass Sie diese Frage stellen. Ich habe in den letzten Tagen so klar und so eindeutig jede Form der Zusammenarbeit mit der AfD…"

Moderator: "Auch keine Kanzlerwahl mit Stimmen der AfD?"

Merz: "Auch das habe ich mehrfach öffentlich so gesagt. Offensichtlich muss ich das heute Morgen bei Ihnen noch mal wiederholen: Nein." 

Moderator: "Das schadet ja nicht, das zu wiederholen." 

Merz: "Ja, aber ich hätte eigentlich gedacht, dass Sie das mittlerweile mal gehört hätten." 

Moderator: "Wir fanden das eine wichtige Frage." Das sieht Friedrich Merz offenbar anders.