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Neuseeland: Christliche Fundamentalisten stürmen Drag-Lesung

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Ein Dragking hat vor Kindern und Jugendlichen in einer Bibliothek in Auckland eine Lesung abgehalten – bis christliche Fundamentalisten die Veranstaltung stürmten.

Rund 50 Mitglieder einer fundamentalistisch-christlichen Kirche haben die Lesung eines Dragkings in einer Bibliothek in der neuseeländischen Stadt Auckland gestürmt. Die Veranstaltung fand vor rund 30 Kindern und Jugendlichen statt, die sich vor den Angreifern verbarrikadierten. Die Polizei musste anrücken und ein 16-jähriges Mädchen erlitt eine Gehirnerschütterung. Sie war mit anderen Jugendlichen zur Hilfe herbeigeeilt.

Videos in den sozialen Medien zeigen, wie sich die Fundamentalisten gewaltsam Zutritt zu dem Gemeindezentrum verschaffen, in dem sich die Bibliothek befindet. Mehrere Personen versuchen, die in schwarze T-Shirts gekleideten Randalierer aufzuhalten. Die bahnen sich jedoch einen Weg in den ersten Stock des Gebäudes. 

Kinder und Jugendliche in Auckland verbarrikadierten sich

Dort verbarrikadieren sich die Kinder und Jugendlichen in der Bibliothek, so schildert es die Zeitung "The New Zealand Herald", während die Gewalttäter den Haka-Tanz der indigenen Bevölkerung Neuseelands aufführen. Später eskortieren Polizisten die Randalierer aus dem Gebäude. Die ziehen weiter und stellen sich Stunden später einer Pride-Parade in dem Viertel entgegen. Der Bürgermeister von Auckland verurteilte den gewalttätigen Protest als "völlig unangebracht".

Die Randalierer sind Mitglieder der Schicksalskirche (Destiny Church). Ihr Gründer ist der Maori Brian Tamaki, der eine rechtsradikale Agenda vertritt und entsprechend homophob und autoritär auftritt. Die Kirche hat laut Eigenauskunft 6000 Mitglieder, wahrscheinlich sind es deutlich weniger. Die meisten Mitglieder gehören zur ethnischen Gruppe der Maori und der Pasifika (Indigene, der pazifischen Inseln außerhalb von Neu Seeland). Tamaki sagte zu der Aktion: "Es gab vielleicht ein paar Schubsereien, aber ich würde jemandem, der versucht, mein Kind pervers zu machen, eine reinhauen."

Quelle: "The New Zealand Herald"