FDP-Chef: Lindner würde Scholz nicht erneut zur Hochzeit einladen
Die nordfriesische Insel Sylt war im Sommer 2022 Schauplatz einer politisch hochkarätig besuchten Hochzeit. Bei einer Neuauflage wäre der Kanzler wohl nicht mehr auf der Gästeliste. FDP-Chef Christian Lindner hat erklärt, dass er Kanzler Olaf Scholz rückblickend nicht mehr zu seiner Hochzeit einladen würde. Das sagte er in der Sendung "Kreuzverhör" von RTL/ntv, die vor dem "Quadrell" der vier Kanzlerkandidaten Alice Weidel (AfD), Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) ausgestrahlt wurde. Lindner begründete seine Haltung mit den Erfahrungen, die er in der Ampelkoalition gemacht habe. Er versuche grundsätzlich, zwischen Privatem und Politik zu trennen, doch die vergangenen Monate hätten seine Sicht auf Scholz verändert. "Ich habe gelernt, wie er über mich denkt. Er hat da ja die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen. Und deshalb würde ich ihm das nicht zumuten", so Lindner. Der FDP-Politiker hatte im Sommer 2022 seine Partnerin Franca Lehfeldt auf Sylt geheiratet. Zu den Gästen gehörten neben Scholz auch CDU-Chef Friedrich Merz . Die Hochzeit hatte damals für viel Aufmerksamkeit gesorgt, unter anderem wegen des luxuriösen Rahmens in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Auch die kirchliche Trauung war Gegenstand öffentlicher Debatten. Hintergrund von Lindners Aussage ist das angespannte Verhältnis zwischen ihm und Scholz. Der Kanzler hatte den FDP-Vorsitzenden im November als Finanzminister entlassen. Zuvor hatte es massive Konflikte innerhalb der Ampelkoalition gegeben, vor allem über die Wirtschaftspolitik und die Schuldenbremse. Scholz hatte nach der Entlassung eine vorwurfsvolle Rede gehalten und Lindner beschuldigt, nicht mehr das Wohl des Landes im Blick zu haben. "Ein solches Verhalten will ich unserem Land nicht länger zumuten", sagte Scholz am 6. November 2024.