Skispringen: Pius Paschke erlebt in Sapporo ein Desaster
Während Andreas Wellinger in Japan für einen deutschen Lichtblick sorgen konnte, war bei Pius Paschke das Gegenteil der Fall. Andreas Wellinger hat beim Skisprung-Weltcup in Sapporo den einzigen deutschen Top-10-Platz geholt und damit einen kleinen Lichtblick gesetzt. Für Pius Paschke hingegen verlief die WM-Generalprobe enttäuschend. Der 33-Jährige verpasste als 31. den Finaldurchgang und reist mit wenig Selbstvertrauen zu den Titelkämpfen nach Trondheim (26. Februar bis 9. März). Den Tagessieg sicherte sich Ryōyū Kobayashi, der vor heimischem Publikum seinen insgesamt 34. Weltcupsieg feierte. Damit zog der Japaner in der Bestenliste an Jens Weißflog vorbei und belegt nun alleine Platz sieben. Der dreimalige Gewinner der Vierschanzentournee setzte sich mit 278,4 Punkten (132,0 + 137,0 m) knapp vor den beiden Norwegern Marius Lindvik (274,2) und Johann Andre Forfang (268,7) durch. Durststrecke wie zuletzt in Saison 2007/08 Wellinger, am Samstag noch auf Rang 24, zeigte im ersten Durchgang einen starken Sprung auf 129,0 Meter und lag zunächst auf dem vierten Platz. Doch im zweiten Versuch landete er bereits nach 121,5 Metern und fiel auf Rang neun zurück. Damit blieb das deutsche Team zum 15. Mal in Folge ohne Podestplatz – eine Durststrecke, die es zuletzt in der Saison 2007/08 gegeben hatte. Stephan Leyhe (24.) und Felix Hoffmann (26.) erreichten als einzige weitere DSV-Adler den zweiten Durchgang. Für Paschke endete das Wochenende mit einer Enttäuschung. Nach einem missglückten Sprung verpasste er das Finale. Bereits am Samstag war Paschke als 23. bester Deutscher gewesen, als die DSV-Springer das schwächste Weltcup-Ergebnis seit 14 Jahren erzielten. Trotz eines Trainingsblocks in Planica fand Paschke nicht aus seiner Formkrise heraus. Kasai setzt erneut historische Marke Eine historische Marke setzte erneut der Japaner Noriaki Kasai. Der 52-Jährige bestritt seinen 579. Weltcup-Wettkampf und hält damit weiterhin den Rekord für die meisten Starts. Zwar schied er am Sonntag als 45. früh aus, doch allein sein Start ist ein weiterer Eintrag in die Skisprung-Geschichtsbücher. Kasai hält zahlreiche Altersrekorde: Er ist der älteste Springer, der jemals Weltcuppunkte sammelte (mit 51 Jahren), sowie der älteste Sieger (42 Jahre). Auf einen Platz im japanischen Weltcup-Team kann er aktuell jedoch nicht hoffen – er war am Sonntag nur der achtbeste Springer seines Landes.