AfD-Kandidatin Alice Weidel über Björn Höcke: "Fehler kann jeder machen"
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel wollte Björn Höcke einst aus der Partei werfen. Heute sieht sie das anders und würde ihm sogar hohe Ämter zutrauen. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel gesteht kurz vor der Bundestagswahl Fehler im Umgang mit Partei-Rechtsaußen Björn Höcke ein. Angesprochen auf ihre Forderungen von 2017, Höcke aus der Partei auszuschließen, sagt Weidel im Gespräch mit "Bild", dass sie ihre Meinung geändert habe. "Also Björn Höcke und ich, wir verstehen uns sehr gut und wir haben uns über die Jahre kennengelernt. Ich glaube, der Parteiausschluss war damals völlig überzogen. Fehler kann jeder machen." Sie habe Höcke inzwischen kennengelernt und er sei "bodenständig" und "extrem breit gebildet". "Und er ist in Thüringen unglaublich beliebt, weil er eben so ist. Er ist eigentlich ein sehr freiheitsdenkender Mensch", so Weidel weiter. Weidel zweifelt an Unabhängigkeit von Gerichten Höcke war in der Vergangenheit immer wieder mit extremistischen Äußerungen aufgefallen, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Rechtsaußen-Flügels in der AfD . Gerichte hatten zudem geurteilt, dass Höcke als "Faschist" bezeichnet werden kann. Mehr dazu lesen Sie hier . Davon hält Weidel allerdings wenig. "Also Entschuldigung, das, was Gerichte irgendwie von sich geben, dem kann ich überhaupt gar nichts mehr beimessen", sagt sie im "Bild"-Interview. Auch die Staatsanwaltschaften seien in Deutschland nicht unabhängig, behauptet sie anschließend. Entsprechend schließen diese Urteile über Höcke für sie auch nicht aus, dass er in Zukunft hohe Ämter innehaben könnte. Auf die Frage, ob Höcke für ein Ministeramt geeignet sei, antwortet sie schlicht mit "Ja." Weidel erklärt im Gespräch zudem, dass sie sich selbst wenig in Deutschland und an ihrem gemeldeten Wohnsitz in Überlingen aufhält. Schuld daran sei, dass sie sich in Deutschland nicht frei bewegen könne. Ein Wahlkreisbüro habe sie in der Stadt zudem nicht, weil niemand an die AfD vermieten wolle – "aus Angst vor Anschlägen", so Weidel. Ihre Frau und die zwei Kinder leben unterdessen in der Schweiz.