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Hamas lässt weitere drei israelische Geiseln frei

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Die radikalislamische Hamas hat am Samstag drei weitere israelische Geiseln freigelassen. Die drei Männer wurden von bewaffneten Hamas-Kämpfern auf eine Bühne in Chan Junis im Süden des Gazastreifens geführt und gezwungen, vor einer Menschenmenge in ein Mikrofon zu sprechen. Anschließend wurden Sascha Trupanow, Sagui Dekel-Chen und Jair Horn zu Fahrzeugen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) geführt, die den Platz dann im Konvoi verließen.

Noch im Gazastreifen wurden die Männer an die israelische Armee übergeben, wie die Armee kurz darauf bestätigte. Von dort aus wurden die freigelassenen Geiseln zurück nach Israel gebracht.

Die neuerliche Geiselfreilassung hatte tagelang auf der Kippe gestanden: Anfang der Woche hatte die Hamas damit gedroht, die Geisel-Übergaben abzubrechen. Sie argumentierte mit angeblichen Verstößen Israels gegen die derzeit geltende Waffenruhe und setzte die Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus. Daraufhin drohte Israel damit, den Krieg im Gazastreifen wieder aufzunehmen, sofern nicht am Wochenende drei weitere lebende Geiseln freikommen.

Am Freitag hatte die Hamas dann angekündigt, am Samstag drei Männer freizulassen. Die israelische Regierung bestätigte die geplante Freilassung des israelisch-russischen Staatsbürgers Trupanow, des US-Israelis Dekel-Chen und des israelisch-argentinischen Staatsangehörigen Horn. Im Gegenzug sollen den Angaben zufolge im Laufe des Tages 369 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden.

Wie bei vorherigen Freilassungen hatte die Hamas in Chan Junis eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, ihres bewaffneten Arms, sowie Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt. Um die mit Fahnen geschmückte Bühne herum postierten sich dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer, darunter auch Mitglieder der mit der Hamas verbündeten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.

Die Übergabe der Geiseln wurde von der Hamas erneut inszeniert: Den drei Männern wurde Tüten mit "Souvenirs" an ihre fast 500 Tage lange Geiselhaft und Freilassungs-"Urkunden" überreicht. In ihrer Erklärung mussten sich die Israelis für den weitere Austausche im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas aussprechen.

Von den insgesamt 251 von der Hamas bei ihrem beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen werden noch 73 im Gazastreifen festgehalten. 35 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot.  Seit dem 19. Januar gilt eine von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Waffenruhe, in deren erster Phase insgesamt 33 israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser übergeben werden sollen.