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Champions League bald in den USA? Neuer Vermarkter für die Königsklasse

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Schon bald könnten Spiele der Champions League in den USA ausgetragen werden – Foto: Daniela Porcelli/Getty Images

Bald noch mehr anders im europäischen Fußball? Neben der Europa und der Conference League wird mit der UEFA Champions League auch das Aushängeschild des europäischen Fußballs zukünftig wohl fest von die Relevant Sports Group vermarktet. Bereits von 2024 bis 2027 hatte Relevant den Auftrag erhalten, die Königsklasse sowie die weiteren Klubwettbewerbe zu vermarkten, während die Schweizer Agentur TEAM, die unter anderem die berühmte Hymne und den Ball mit den Sternen einführte, für den Rest der Welt verantwortlich gewesen ist. Die Vermarktung der Champions League mit ihrer enormen Strahlkraft ist ein Milliardengeschäft. Allein die diesjährige Reform steigerte die jährlichen Einnahmen von 3,5 auf 4,4 Milliarden Euro und mit dem Vermarktungswechsel könnte nicht nur weiteres Geld in die Kassen der UEFA fließen, sondern auch der Weg für ein Champions-League-Finale in den USA geebnet werden. Oder andere CL-Partien auf US-amerikanischem Boden. Stephen Ross, Besitzer des NFL-Teams Miami Dolphins und Milliardär hinter Relevant, träumt zumindest schon von europäischen Top-Spielen auf amerikanischem Boden. So wie LaLiga-Präsident Javier Tebas unter anderem auch, wo einst Luis Rubiales, damals noch RFEF-Präsident, mal einen Riegel vorgeschoben hatte.

Weitere Kommerzialisierung durch Wachstumsmarkt USA

Pokalspiele in einem anderen Land oder gar auf anderen Kontinenten sind mittlerweile kein Novum mehr. Mit dem Wechsel der Vermarktungs-Partner möchte die UEFA nun ebenfalls neue Märkte ergründen und auch Punktspiele europäischer Vereine in den USA sollen im Bereich des Möglichen liegen. Passend dazu überlegte die FIFA im April 2024 die eigenen Richtlinien in diesem Bereich zu ändern, denn bislang war es nicht erlaubt europäische Ligaspiele im Ausland auszutragen. Im selben Jahr ging Relevant gegen den Welt-Fußballverband sowie gegen den US-amerikanischen Verband kartellrechtlich vor. Hintergrund war, dass eben jene Verbände die Austragung von LaLiga-Spielen, die Relevant kommerziell vermarkten sollte, in den USA untersagt hatten. Aktuell gilt, dass Spiele nur dann ins Ausland verlegt werden dürfen, wenn die beteiligten nationalen Verbände sowie die jeweiligen Konföderationen, wie beispielsweise die UEFA in Europa, zustimmen. Dabei verwies die Agentur des Immobilien-Unternehmers Stephen Ross auf das kürzlich gefällte EuGH-Urteil zur Super League, das die Macht der Verbände bei der Einschränkung von Wettbewerben limitiert.

Spätestens mit der erstmaligen Austragung der aufgeblähten Klub-WM im kommenden Sommer sowie mit der Vergabe der FIFA Weltmeisterschaft 2026 an die USA, Kanada und Mexiko, gilt Nordamerika als Zukunfts- und größter Wachstumsmarkt für den Profifußball. Nach derzeitigen Einschätzungen erhofft sich der europäische Fußball von keiner anderen Region der Welt eine größere Erweiterung der Einnahmemöglichkeiten, das belegten auch die zahlreichen Vorbereitungsturniere der vergangenen Jahre, an denen auch Real Madrid traditionell teilnimmt. Zahlreiche Top-Klubs liebäugeln unterdessen mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und gewinnen mittels ECA, der europäischen Klub-Vereinigung, zunehmend an Mitspracherecht.

Das letzte Wort wird allerdings das Exekutivkomitee der UEFA haben. Nach den jüngsten Versuchen großer Vereine, eine Super League zu gründen, ist jedenfalls sicher, dass die UEFA mit der neuen Kooperation die Marketing-Möglichkeiten vergrößern möchte, um jenen Klubs neue globale Perspektiven aufzuzeigen – auch prophylaktisch gegen einen erneuten Super-League-Vorstoß. So bestätigte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin bereits 2023, dass man darüber nachdenke, Champions-League-Partien in den USA auszutragen. Nicht unwahrscheinlich also, dass die Madridistas bald – ab 2027 oder später – über den großen Teich fliegen müssen, um die Königlichen im Kampf um den Henkelpott anfeuern zu können – egal ob in einem Finale oder einem Vorrundenspiel.

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