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Wahlwerbung unerwünscht: Pinguine statt Politiker: Dorf setzt auf Kunst vor der Wahl

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In den meisten Städten und Dörfern Deutschlands prägen derzeit Wahlplakate das Straßenbild. Ein Dorf in Mecklenburg geht einen anderen Weg und verzichtet bewusst darauf.

Kurz vor der Bundestagswahl zieren vielerorts die Konterfeis von Politikerinnen und Politikern die Laternenpfähle am Straßenrand – nicht jedoch im mecklenburgischen Dorf Qualitz. Statt Wahlwerbung schmücken hier kunstvolle Tiermotive den öffentlichen Raum. "Die ursprüngliche Idee war, den Dorfraum anzueignen", sagt die Initiatorin des Projektes Barbara Wetzel.

Verein wollte NPD-Plakate verhindern

Vor der Landtagswahl 2016 habe die NPD die Dörfer in Mecklenburg "flächendeckend beflaggt", erinnert sich Wetzel. Das habe ihr und anderen Mitgliedern aus dem ortsansässigen Allerhand-Verein gar nicht gefallen. Seitdem stellt der Kultur- und Kunstverein regelmäßig vor den Wahlen Bilder aus. "Ich glaube, wir haben kaum eine Wahl ausgelassen", sagt Wetzel.

Knapp 40 Stofftücher mit verschiedenen Tier-Motiven säumen nun die Straßen von Qualitz, das etwa 30 Kilometer südöstlich von Wismar liegt. "Tiere des Dorfes" ist das Thema dieser Kunstausstellung, die bis Ende März zu sehen ist. Schwalben, Pinguine und Frösche sorgen vor der Bundestagswahl für reichlich Abwechslung im Straßenbild.

Bürgermeisterin begrüßt Aktion

Die Bürgermeisterin der Gemeinde Baumgarten, Astrid Peters (SPD), begrüßt die Kunstaktion. "Ich finde es schön und in der Gemeinde gibt es da auch keinen Gegenwind", sagt sie. Wahlwerbung sei in dem Dorf zwar nicht verboten, "aber schön ist 'was anderes", sagt Peters.

Etwa 20 Menschen jeden Alters waren laut Allerhand-Verein am Bügeln, Nähen und Drucken der Plakate beteiligt. Es gehe auch darum, sich weniger über die Wahlwerbung unerwünschter Parteien zu ärgern und stattdessen mehr Freude an einem gemalten Frosch zu haben, sagt Barbara Wetzel. "Es ist absolut zur Nachahmung empfohlen."