Kommt nach Hochbrück – haben sie gesagt…
…da gibt es Meistertitel – haben sie gesagt! Naja, es lief ein kleines bisschen anders - zumindest für die meisten Tassilos.
Tag 1, Donnerstag, Recurve Master:
„Wenn der Spruch stimmt, dass nach schlechtem Training ein guter Wettkampf kommt, werde ich sicher Bayerischer Meister!“ – mit diesen (etwas ironischen) Gedanken übernahm ich (Otti) für die Tassilos den Auftakt zur Bayerischen Meisterschaft Halle 2025. Den genannten schlechten Trainings ging eine bogenfreie Woche Skiurlaub voraus. Auch sonst glänzte ich in den vorangegangenen Wochen leider eher durch intensives Zuwarten, anstelle von Trainingsfleiß! Im Training nach dem Urlaub schaffte ich erst mal das sagenhafte Ergebnis von 229 Ringen im ersten Probedurchgang – na prima, das kann ja lustig werden. So in dieser Art ging es erstmal weiter…
Am Ende – bzw. dann zur Meisterschaft – hat es dann überraschenderweise trotz schlechtem Training doch nicht für einen Titel gereicht. Insgesamt 2 M’s mit Kolateralschäden hatten im ansonsten ganz passablen Wettkampf in Hochbrück noch Ihren Teil dazu beigetragen, mein persönliches Fazit des Turniers unter der Rubrik „Haken dran und weiter“ abzulegen.
Tag 2, Freitag, Compound Master:
Weiter ging es am drauffolgenden Freitag mit unserem Compound-Recken Manfred, der leider nicht wie ich den Komfort genießen durfte, erst gegen Mittag anzutreten – ganz im Gegenteil: bereits ab 08:30 starteten hier die Trainingspfeile – so, wie es auch in den folgenden Tagen sein sollte.
Tag 3, Samstag, Recurve Damen und Juniorinnen
Die „größte“ Startergruppe mit immerhin 3 Tassilienen durfte am Samstag ihr Können unter Beweis stellen. Genau wie am Freitag ging es zeitig im Morgengrauen los. Neben den Schützinnen Vroni, Leni und Sarah waren als Betreuer Dirk und Otti mit von der Partie, nebst Eltern zur moralischen und natürlich auch körperlichen Stärkung.
Die Wertungsdurchgänge liefen bei allen Mädels teilweise. gut, teilweise aber auch eher durchwachsen. Das höhere Arbeitspensum fiel allerdings fast für die Betreuer an, denn gutes Zureden nach vermeintlich schlechten Passen mit irgendwie da reingerutschten Achtern war allemal laufend erforderlich. Bei den Juniorinnen wurden wir hierbei zum Glück tlw. von den Bezirkstrainern unterstützt, die aber natürlich auch mit anderen Schützlingen vollauf beschäftig waren.
Bis zum Ende des 2. Durchgangs konnte sich Vroni immerhin vom Tabellenende ins Mittelfeld hochkämpfen. Und Leni schaffte es sogar ins Bronzefinale, wo sie sich schließlich nach einem tollen und spannenden Duell Ihrer starken Kontrahentin Meihuan Wang vom BC Ismaning geschlagen geben musste. Der Finalmodus verlangt natürlich den Beteiligten (auch den Zuschauern und Betreuern!) noch einmal alles ab, denn die allerwenigsten Finalisten sind es gewohnt, derart im Rampenlicht zu stehen. Dazu kommen dann noch die anschließenden Interviews für den Livestream – auch keine alltägliche Erfahrung.
Trotzdem oder gerade deswegen: super gemacht, Leni, tolle Leistung – weiter so!
Tag 4, Sonntag – Schüler A und B Recurve
Am Sonntag waren dann Lisa und Tim in den Schülerklassen am Start und Dirk stand als Coach in der entsprechenden Zone. Vor dem Wettkampfstart noch eine kurze Abstimmung mit Beiden und schon flogen die Probepfeile. OK, das sieht soweit gut aus, kann losgehen.
Und sie legten los wie die Feuerwehr - ein Pfeil nach dem anderen landete im Gold. Für Tim gab es zwischen den Passen immer mal wieder kurze Hinweise, worauf er achten sollte und bei Lisa zwischen den einzelnen Pfeilen ab und an entweder die Zeichen „Sehnenschatten“, „sauber den Schuss aufbauen“, oder auch einfach mal nur ein Lachen von Trainer und Schützin.
Ehe man es sich versah, war der erste Durchgang beendet und die dringend benötigte Stärkung konnte eingenommen werden. Nach der Pause hielten beide ihr hohes Niveau und im Liveticker verfolgten einige zu Hause gebliebene Tassilos, wie eng es auf den ersten Plätzen zuging und wie spannend sich der Wettkampf für Lisa und Tim gestaltete. Zum Wettkampfende soll es Gerüchten zufolge in den heimischen Wohnzimmern sogar zu wunden Fingern gekommen sein, da der Refresh-Knopf der Bogenfax Seite so oft gedrückt wurde, um das Endergebnis endlich zu kennen.
Am Ende blieb Coach Dirk nichts anders zu tun, als Lisa und Tim zu einem tollen Wettkampf zu gratulieren: Tim erreicht mit 553 Ringen den 3. Platz in der Schülerklasse A und hat sich damit auch für die deutsche Meisterschaft qualifiziert! Lisa erreicht mit 518 Ringen den 4. Platz in der Schülerklasse B weiblich.
Und Beide haben auf dieser bayrischen Meisterschaft nicht nur stark an der Schießlinie gearbeitet, sondern auch - und dass muss man auf einer BM erstmal schaffen - eine neue persönliche Bestleistung erzielt! WOW!
Abschließend gab es noch ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern des Schützenbezirks München und den Bezirkstrainern. Bei der darauffolgenden Siegerehrung durften Lisa und Tim schließlich – jeweils mit unserem Tassifanten im Schlepptau – ihre wohlverdienten Siegerurkunden entgegennehmen.
Damit geht der vierte und letzte Wettkampftag der diesjährigen Bayrischen Meisterschaft Halle zu Ende. Und bei Dirk reift auf der Heimfahrt wieder die Erkenntnis, dass selber schießen viel leichter und weniger nervenaufreibend ist als zu coachen – aber es macht gemeinsam mit dem Schützen wahnsinnigen Spaß und so werden auch bei den kommenden Wettkämpfen (wenn nicht zeitgleich selbst geschossen wird) ausreichend Betreuer in der Coaching-Zone zu finden sein.
Die diesjährige Hallenmeisterschaft war - wie auch in den vergangenen Jahren - ein super organisiertes Wochenend-Event. Vielen Dank an alle Funktionäre, Kampfrichter und Helfer für den unermüdlichen und fleißigen Einsatz.
An dieser Stelle noch die allerbesten Genesungswünsche an unseren bayerischen Landesobmann Stefan Fent, der heuer leider nicht persönlich vor Ort sein konnte und sich - äußert routiniert und professionell – durch seine Gattin Nikki vertreten ließ. Komm schnell wieder auf die Beine, Stefan, damit Du bei der nächsten Bayerischen wieder mit von der Partie bist!
(S.O./D.S. – 09.02.2025 – Ergebnisse)