Konjunktur: Handwerkstag: "Mit angezogener Handbremse ins Jahr 2025"
Mit Schwung ins neue Jahr? Im baden-württembergischen Handwerk ist davon wenig zu spüren. Die Stimmung in vielen Betrieben ist mit Blick auf die kommenden Monate eher verhalten.
Die Lage im Südwest-Handwerk bleibt nach Angaben der Branche angespannt. Die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland lasse das Handwerk "mit angezogener Handbremse ins Jahr 2025 gehen", sagte der Präsident des baden-württembergischen Handwerkstags (Handwerk BW), Rainer Reichhold, laut einer Mitteilung.
Die Handwerksbetriebe im Land erwarten einer Verbandsumfrage zufolge für die ersten drei Monate des laufenden Jahres einen sinkenden Umsatz - mit Ausnahme der personenbezogenen Dienstleister. Hierzu zählen etwa Erziehungs- und Pflegeberufe. Zwar sei die Stimmung mit Blick auf die Geschäftslage insgesamt etwas besser als im vergangenen Jahr, eine spürbare Erholung sei aber nicht in Sicht. An der Befragung nahmen rund 1.350 Betriebe teil.
Verband: "Energiepreise müssen sinken"
Für 2024 erwarteten die Betriebe einen nominalen - also nicht um höhere Preise bereinigten - Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Außerdem rechne man mit leicht sinkenden Beschäftigungszahlen. 2023 war der Umsatz nach Angaben des Verbands nominal um 4,2 Prozent gestiegen. Das lag jedoch an den gestiegenen Preisen. Real seien die Erlöse gesunken.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei das Handwerk nach wie vor ein Stabilitätsanker im Südwesten, hieß es. Damit das so bleibt, forderte Reichhold Entlastungen für die Branche. Die Infrastruktur müsse saniert und die Digitalisierung vorangebracht werden. "Energiepreise müssen sinken, und auch der Bürokratieabbau ist längst überfällig."