Handball-WM: Stefan Kretzschmar kritisiert DHB-Trikots
Stefan Kretzschmar verfolgt die Handball-WM intensiv. Die deutsche Ikone macht sich jedoch Sorgen um seine Sportart – und kritisiert die DHB-Trikots. Aktuell findet die Handball-Weltmeisterschaft statt und das DHB-Team um Bundestrainer Alfred Gislason muss sich am Mittwoch im Viertelfinale gegen Portugal beweisen (ab 20.30 Uhr im t-online-Liveticker). Die deutsche Handball-Ikone Stefan Kretzschmar sieht dringenden Handlungsbedarf, wenn der Sport in der globalen Wahrnehmung mehr Bedeutung erlangen soll. Im Gespräch mit dem TV-Sender Sport1 zeigte sich der 51-Jährige besonders kritisch mit der Außenwirkung des Handballs und der Gestaltung der Spielertrikots. Handball-WM: DHB-Team droht leere Halle im WM-Viertelfinale Kretzschmar erklärte: "Wir sehen einfach scheiße aus. Wir müssen uns grafisch revolutionieren. Unsere Trikots sehen aus wie Litfaßsäulen, da sind 15 Sponsoren drauf. Wer kauft sich das denn für die Freizeit? Keiner! Weil es natürlich in der Freizeit am Ballermann oder sonst wo einfach scheiße aussieht." "Das wird der Tod unserer Sportart sein" Kretzschmar, der bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit Deutschland den fünften Platz belegte, warnte davor, dass Handball zur Nischensportart wird und forderte, sich an anderen Sportarten zu orientieren: "Warum boomen denn gewisse Sportarten wie Golf, Formel 1 oder Tennis, die eigentlich schon tot waren? Durch hochwertige Dokumentationen auf Netflix , in denen vieles aus dem Privatleben der Sportler gezeigt wird. Da reicht es nicht, wenn du mal in einer Sporthalle Julian Köster interviewst." Um dem Handball wieder mehr Relevanz zu verschaffen, müsse die Sportart laut Kretzschmar auch stärker in Schulen und Universitäten präsent sein. Zudem fordert er, dass jüngere Entscheidungsträger in die verantwortlichen Gremien einbezogen werden. Der Sportvorstand der Füchse Berlin meinte abschließend: "Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns wirklich fragen müssen: 'Wo soll der Handball in 20 Jahren stehen?' Das sollten auch jüngere Leute entscheiden. Man darf das nicht belächelnd ignorieren nach dem Motto: 'Weitermachen, das haben wir schon immer so gemacht.' Das wird nicht funktionieren und der Tod unserer Sportart sein."