Landtagswahl: Grüner Sozialminister Manne Lucha tritt 2026 nicht mehr an
Seit mehr als 40 Jahren ist er bei den Grünen, seit acht Jahren Minister. Doch bei der kommenden Landtagswahl ist für Manne Lucha Schluss.
Der grüne Sozialminister Manne Lucha tritt bei der Landtagswahl 2026 nicht mehr an. Dies erklärte der 63-Jährige beim Neujahrsempfang der Grünen in Ravensburg, wie sein Sprecher bestätigte. Zuvor hatte die "Schwäbische Zeitung" berichtet.
Der gelernte Krankenpfleger wuchs im bayerischen Altötting auf, lebt aber schon lange in Ravensburg. Lucha ist seit über 40 Jahren bei den Grünen und deckt bei den Ökos auch die Sozialpolitik ab. 2011 wurde er Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Ravensburg, seit Mai 2016 ist er Minister für Soziales, Gesundheit und Integration. Lucha ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkel, wie das Ministerium schreibt.
Viel Kritik während der Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie musste er viel Kritik einstecken. Die Opposition hielt ihm das schleppende Impftempo, eine verbockte Teststrategie und Kommunikationspannen vor und forderte mehrfach seinen Rückzug. Doch Lucha ist robust und verwies darauf, dass der Südwesten vergleichsweise gut durch die Krise kam.
Nach mehreren Todesfällen im Maßregelvollzug und in Psychiatrien musste er sich zudem im vergangenen Jahr den Vorwürfen der Opposition im Sozialausschuss des Landestages stellen. "Die Häufung dieser Fälle stellt die Frage nach einem systematischen Versagen", sagte damals der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch der "Badischen Zeitung". Die SPD forderte sogar einen Untersuchungsausschuss. Lucha wies die Vorwürfe zurück.
Neben seiner Arbeit galt der Minister in der Vergangenheit als der umtriebigste Schauspieler in der Landesregierung: Er durfte vor Jahren einige Male im ARD-"Tatort" am Bodensee einen Polizisten spielen, weil sein Kumpel der Regisseur war.