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Dschungelcamp-Start: Die Verwandlung von Hingsen, Becker und Co.

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Das Dschungelcamp ist wieder da und mit ihm ein bunter Ensemblemix aus der Unterhaltungsbranche. Dieses Mal ohne Glanz und Glamour. Ein Gruß aus der Kloake. Eine Kolumne von Janna Halbroth. Das Dschungelcamp wird volljährig, feiert dieses Jahr seine 18. Staffel. Doch statt erwachsener Weisheit ist alles, was die Promis zu bieten haben: Kaka ... lakka! Verstehen Sie nicht? Na dann fangen wir am besten ganz von vorn an. Im Normalfall beginnen die Akteure im Dschungelcamp erst nach etwa einer Woche, sich in stinkende Wesen zu verwandeln, die sich mehr und mehr zurückziehen. Nach ein paar Tagen Dschungel mutieren sie wie in einem Franz-Kafka-Roman zu abgemagerten Versionen ihrer selbst. Sie sind gezeichnet vom Nahrungsentzug und zum normalen Verhalten nicht mehr imstande. Das Hirn ganz ausgemergelt, der Körper schlapp. Zu wenig Essen, zu viel Nähe zu denjenigen, denen man lieber fernbleiben will – das macht etwas mit ihnen. Dieses Mal beginnt die Verwandlung der Dschungelcamper schon in der allerersten Folge. Ganz ohne Nahrungsentzug und erhöhtem Stresslevel präsentieren sich die Promis von vornherein von einer miserablen Seite. Während wir sonst wenigstens zu Anfang einen Hauch von Glamour bei den ja zugegebenermaßen etwas abgehalfterten "Stars" erhaschen durften, gibt es dieses Mal nicht mal mehr die Illusion von Glanz. Hier möchte uns keiner mehr vormachen, er sei etwas Besseres. Statt eines ersten Kennenlernens im feinen Dress bei Schampus und Häppchen trägt Alessia Herren jetzt beim ersten Zusammentreffen mit ihren neuen Gefährten einen Schlafanzug. Na dann, gute Nacht. Jürgen Hingsen schlurft in Shorts durchs Bild und an Lilly Beckers Kleid haben sich die Motten satt gefressen. Selbst in ihren Vorstellungsvideos schaffen es die Promis nicht, von sich selbst in den höchsten Tönen zu schwärmen. "Bei mir kommt auf der Toilette auch kein Marzipan raus", stellt sich zum Beispiel Anna-Carina Woitschack vor. Wie bitte? Nicht unbedingt besser macht es Lilly Becker . Die hätte so einiges zu erzählen: Lieben, Leben, Luxus? Nein, die Ex von Tennislegende Boris Becker entscheidet sich für Kakerlaken, oder wie sie es nennt: "Kakalaka." Dieses erste Wort in ihrem Vorstellungsvideo wiederholt sie gleich so oft, dass sie damit Thorsten Legats Mantra Kasalla alt aussehen lässt. Dabei will Lilly eigentlich nur eines: "Dass Hans und Franz aus Duisburg mal wissen, wie ich bin". Ein sehr bescheidener Wunsch. Hoffentlich erkennen die beiden noch ihr wahres Ich, bevor die Verwandlung gänzlich fortgeschritten ist. Alt, älter, der Alte "Ich bin alt, ich bin schwul, ich bin Ossi", so stellt sich Pierre Sanoussi-Bliss vor. Sanoussi, das klingt doch eigentlich wie Sanssouci, also ohne Sorgen. Und tatsächlich ist Pierre einer der Wenigen, der noch einen Hauch von Glamour versprüht, wenn er vom Nacktbaden mit Jörg Schüttauf oder Carsten Speck auf Hiddensee erzählt. Während man in Gedanken noch mit Pierre auf einer Welle schwimmt und sich fragt, ob er eigentlich so was wie der Harry für Derrick war, nur eben für den Alten, reißt einen die Stimme von Maurice Dziwak aus der Fantasiewelt. "I don't spring so, I spring so", überlegt sich das Reality-Sternchen kurz vor einem Bungeesprung, der seine erste Prüfung bedeuten soll. "Spring", das spricht er englisch aus und gibt damit unbewusst einen herrlichen Ausblick auf Besserung. Warten die kleinen Kakalakas etwa nur auf ihren persönlichen Spring, also auf Deutsch Frühling, um dann ihre eigentliche Verwandlung durchzuführen? Werden diese bisher so unscheinbaren Wesen dann, wenn die Zeit reif ist, etwa noch zu wunderschönen, bewundernswerten Schmetterlingen? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich wird es nach den Tagen im Dschungelcamp eher noch schlimmer. Falls die eine kleine Made, der eine fiese Wurm oder die eine Kakerlake doch noch eine Metamorphose zum Großen erfährt, dann sind wir auf jeden Fall dabei und das sind dann doch wieder schöne Aussichten.