Phoenix-Übersetzer erklärt TV-Panne: "Hochgradig peinlich"
Während der Übertragung von Trumps Amtseinführung passierte auf Phoenix ein unglücklicher Fauxpas. Der verantwortliche Mitarbeiter äußerte sich jetzt dazu. Am Montag wurde Donald Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Nicht nur in den USA zog das Ereignis große Aufmerksamkeit auf sich, sondern weltweit. Auch in Deutschland wurde die Amtseinführung übertragen, unter anderem auch auf dem öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix. Zuschauer staunten allerdings nicht schlecht, als der Simultanübersetzer während Trumps Rede plötzlich lautstark rief: "Sag' mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?" Mehr dazu lesen Sie hier. Die Szene rief in den sozialen Medien Belustigung hervor, aber auch Kritik. "Was für ein unprofessionelles Verhalten", kommentierte etwa jemand auf X. "Spiegelt nicht die Meinung des Senders wider" Der Sender äußerte sich daraufhin auf Anfrage von t-online folgendermaßen: "Aufgrund einer technischen Panne war heute die Kommunikation zwischen Dolmetscher und Regie hörbar. Sie spiegelt selbstverständlich nicht die Meinung des Senders wider." Jetzt reagiert auch Dolmetscher Frank Deja, der für den Fauxpas gesorgt hatte. "Ich war überzeugt, ich hätte mich stumm geschaltet. Ich habe aber im Eifer des Gefechts die falsche Taste gedrückt. Wir haben als Dolmetscher sogenannte Räusper-Tasten, mit denen wir uns stummschalten können. Dann geht das eben nicht über den Sender – und meine Aussage sollte natürlich auch nicht über den Sender gehen", erklärt er "n-tv". "So etwas darf nicht passieren" Seinen Zwischenruf solle man nicht als politisches Statement deuten. "Nein, das wäre ganz verfehlt. Die politischen Inhalte sind nicht das Problem", meint Deja und fügt hinzu: "Ich dolmetsche ständig Leute, mit deren politischen Inhalten ich nicht einverstanden bin. Das Problem bei Trump war, dass er auf einmal anfing, frei zu assoziieren oder dreimal hintereinander dasselbe zu sagen. Diesen wirren Gedankensprüngen zu folgen, ist die Schwierigkeit beim Dolmetschen." Er erklärt: "Wenn ein Redner mit geordneten Gedanken redet, dann kann man, sobald der Satz angefangen hat, schon ungefähr erahnen, wie es weitergeht. Man kann auf dieser Welle weiter surfen. Aber bei Trump ist das unmöglich." Das Malheur, für das er verantwortlich ist, sei gleich "doppelt unprofessionell", räumt Deja ein: "Zum einen habe ich die falsche Taste gedrückt, das ist mir hochgradig peinlich. Zum anderen hätte man natürlich auch einfach in einem neutralen Ton fragen können: 'Wie lange macht ihr noch?' Das mit so einer Wertung zu fragen, war einfach nicht gut. Das ist mir sehr unangenehm, auch dem Sender gegenüber." Auch der Zuspruch, den er zum Teil bekomme, sei nur ein "kleines Trostpflaster vielleicht". "So etwas darf nicht passieren."