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Über spanisches Königspaar: "Krisengerüchte sind eine Rufmordkampagne"

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Die Krisengerüchte um Spaniens Königspaar halten sich hartnäckig und könnten womöglich nicht mehr sein als eine PR-Kampagne ihrer Feinde. Getrennte Betten, zahllose Affären, unterkühlte Auftritte – auch 2025 reißen die Medienberichte um König Felipe VI. und Königin Letizia nicht ab. Ist ihre Ehe nur noch ein schöner Schein? Angeblich liegt die Beziehung des spanischen Königspaares in Scherben und existiert nur noch für die Öffentlichkeit. "An den Krisengerüchten ist nichts dran", stellt Adelsexpertin Julia Melchior direkt am Anfang im Interview mit t-online klar. Die deutsche Journalistin und Filmemacherin begleitete Felipe und Letizia schon häufig für ihre Dokumentationen und gilt als renommierteste Kennerin des spanischen Königshauses in Deutschland. "Wenn man das Königspaar gemeinsam, gerade auch mit den beiden Töchtern, erlebt, bleibt kein Zweifel, dass Felipe und Letizia ein sehr inniges Verhältnis haben", ist sich die ZDF-Adelsexpertin sicher. Eine Rufmordkampagne gegen das Königshaus? Aber warum kommen Gerüchte seit Monaten immer wieder auf und klingen nicht ab? Julia Melchior sagt: "Die Krisengerüchte sind eine Rufmordkampagne." Nach ihrer Einschätzung werden sie gezielt gestreut, "um das Königshaus als Institution zu schwächen." Die Spekulationen um eine Ehekrise müsse man in diesen Kontext stellen, meint die Adelsexpertin: "Politisch ist es ein sehr ungemütliches und Monarchie feindliches Umfeld, in dem König Felipe VI. und Königin Letizia sich bewegen. Die Rolle der Monarchie in Spanien ist für viele Politikerinnen und Politiker im Land ein Problem." Dies treffe umso mehr zu, da Felipe und Letizia aktuell sehr beliebt seien. Ihre standhafte Rolle nach der Überschwemmungskatastrophe in Valencia, wo sie mit Schlamm beworfen wurden, habe dem König und der Königin sehr viel Respekt und Zustimmung eingebracht. "Das missfällt einigen politischen Akteuren oder politisch motivierten Organen und Plattformen", so Julia Melchior. 2025: ein besonderes Jahr für das Königshaus Insbesondere in diesem Jahr kann damit gerechnet werden, dass die Diffamierung von Felipe und Letizia weitergeht. Immerhin markiert 2025 "den 50. Jahrestag der Rückkehr der Bourbonen an die Staatsspitze", weiß die Adelsexpertin. Die spanische Regierung nennt dieses Jahr des 50. Todestages von Franco und des 50. Jahrestages der Restauration der Bourbonen in Spanien "España en Libertad", also "Spanien in Freiheit". "Die Monarchie spielt bei diesen Feierlichkeiten, wenn überhaupt, eine untergeordnete Rolle", sagt Julia Melchior. "Dabei war es damals Alt-König Juan Carlos, der das Land in die Demokratie geführt hat. Und zwar friedlich. Er war Vater und Motor dieses Prozesses. Mit anderen Worten: Die Monarchie hat die Demokratie möglich gemacht. Daran will die Politik in Spanien heute scheinbar nicht gerne erinnern." Letizia wirkte schon einmal sehr unglücklich Wenn überhaupt, so die Adelsexpertin, gab es damals Eheprobleme: "Letizia kam als preisgekrönte Journalistin in das Königshaus und wurde von jetzt auf gleich zur stummen Repräsentantin in der zweiten Reihe. Diese große Umstellung ist ihr sicherlich nicht leichtgefallen." Hinzu sei damals das Eigenleben ihres Schwiegervaters Juan Carlos gekommen, vom Ehebruch bis zu seinen finanziellen Machenschaften. "Natürlich muss das zu Spannungen in der Familie und zu Diskussionen in der Ehe geführt haben." Die Gerüchte von heute erinnern an jene Zeiten von Letizia als Kronprinzessin, sagt Julia Melchior. "In den ersten zehn Ehejahren, von 2004 bis 2014, hat sie oft einen unglücklichen Eindruck gemacht." Die Krisengerüchte von heute werden vor diesem Hintergrund noch verstärkt. "Es gibt bis heute viele Momente liebevoller Gesten, auch in der Öffentlichkeit. Die werden dann nur leider nicht gesehen." Stattdessen wird jede ernste Miene direkt als Zeichen für Eheprobleme gedeutet, wie bei der militärischen Zeremonie "Pascua Militar" in Madrid am 6. Januar. Ein angebliches Indiz für diese Theorie: Die Königin folgte dem König mit weitem Abstand. "Ich habe schon mehrfach an diesem feierlichen Akt für das Militär teilgenommen", sagt Julia Melchior. "Es läuft immer nach Protokoll. Seine Aufgabe als Staatschef und Oberbefehlshaber ist es, die Ehrenformation abzuschreiten. Sie hat als Königin ihren Platz hinter ihm. Da wird dann etwas hineininterpretiert, was es einfach nicht gibt." Auch hier könnte das politische Umfeld des Paares der eigentliche Grund für die erneuten Krisengerüchte sein: "Der König sticht bei solchen Zeremonien heraus. Das sieht das Protokoll für seine Rolle so vor. Die politischen Akteure sind anwesend, aber die große Bühne gehört dem König. Das gefällt manchem Politiker nicht, der den Fokus lieber auf sich sehen wollte." Die Berichterstattung in Deutschland Problematisch findet die Adelsexpertin in Teilen auch die deutsche Berichterstattung über eine angebliche Ehekrise: "Manche Medien in Deutschland zitieren dabei sehr fragwürdige Quellen aus Spanien, die höchst unseriös und politisch motiviert sind. Dabei handelt es sich dann häufig um Medien, die Propaganda für die Separatisten machen und solche Krisengerüchte sehr gezielt streuen." Wieso aber dementiert der Palast in Madrid die falschen Behauptungen nicht einfach, um sie ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen? "Das hält das spanische Königshaus genauso wie das schwedische oder englische Königshaus", weiß Julia Melchior. "Auf Gerüchte wird nicht reagiert. Ansonsten würde man die Debatte nur noch zusätzlich befeuern." Und so werden wohl auch in diesem Jahr Schlagzeilen um Eheprobleme bei Felipe und Letizia weiterhin durch Gegner der Monarchie befeuert, um die Krone nachhaltig zu schwächen.