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Kauf von Twitter-Aktien: US-Börsenaufsicht verklagt Elon Musk

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Bevor Elon Musk Twitter kaufte, erwarb er Aktien der Plattform. Der US-Börsenaufsicht meldete Musk diese Käufe zu spät. Der Ärger darum könnte allerdings kurz währen.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Milliardär Elon Musk wegen mutmaßlicher Verstöße in Zusammenhang mit dem Kauf von Aktien des Kurzbotschaftendienstes Twitter im Jahr 2022 verklagt. Musk habe "es versäumt, der SEC rechtzeitig (...) seinen Erwerb von mehr als fünf Prozent der im Umlauf befindlichen Twitter-Stammaktien im März 2022" offenzulegen, erklärte die Behörde in am Dienstag veröffentlichen Gerichtsdokumenten. Das stelle einen "Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze" dar.

Das habe es Musk erlaubt, "einen künstlich niedrigen Preis" zu zahlen. So habe der Unternehmer beim Kauf von Twitter-Aktien "mindestens 150 Millionen" Dollar gespart.PAID IV Musk als Effizienzminister 12.00

Im Oktober 2022 hatte Tesla-Chef Musk nach monatelangem Hin und Her die Internetplattform Twitter übernommen, die inzwischen X heißt. Seit Anfang 2022 hatte er damit begonnen, am Markt Aktien von Twitter zusammenzukaufen. Die SEC verweist in der Klageschrift darauf, dass sein Anteil am 14. März 2022 fünf Prozent erreichte. Nach den US-Regeln hätte er dies binnen zehn Kalendertagen öffentlich machen müssen. Musk gab aber erst am 4. April – und damit elf Tage zu spät – bekannt, dass er bereits neun Prozent hält. Der Aktienpreis sprang danach um 27 Prozent hoch, wie die SEC hervorhob.

Klage gegen Elon Musk könnte wieder fallengelassen werden

Die Behörde analysierte Musks Käufe und kam zu dem Schluss, dass er durch die verspätete Pflichtmitteilung um mehr als 150 Millionen Dollar günstiger weggekommen sei. Die Aktionäre, die ihm in dieser Zeit ihre Anteile verkauften, hätten hingegen finanziellen Schaden erlitten. Die SEC verlangt, dass Musk die Summe zurückzahlt – plus eine zusätzliche Strafe.

Musks Anwalt Alex Spiro konterte, der Tech-Milliardär habe "nichts falsch gemacht". In einer Stellungnahme beim Finanzdienst Bloomberg sprach er zudem von einer jahrelangen "Kampagne" der SEC gegen Musk.Elon Musk Tiktok 12:27

Wie es mit der Klage weitergeht, ist offen. Musk ist ein enger Vertrauter von Donald Trump, der am 20. Januar als nächster US-Präsident vereidigt wird. Mit dem Wechsel im Weißen Haus wird auch die SEC eine neue Führung bekommen. Der bisherige Chef Gary Gensler kündigte bereits seinen Rückzug für den Tag an. Denkbar ist daher, dass die Klage womöglich schnell wieder fallengelassen wird.

Musk gab insgesamt rund 44 Milliarden Dollar für den im Oktober 2022 abgeschlossenen Kauf von Twitter aus. Für den Großteil der Summe verkaufte er seine Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla, der von ihm geführt wird. Zudem nahm Musk Kredite über rund zwölf Milliarden Dollar auf. Nach der Übernahme wandelte er den Dienst in seine Online-Plattform X um.