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Kriminalität: Mehr Geldautomaten in Berlin gesprengt

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Für kriminelle Banden sind Geldautomaten lukrative Ziele. Die Wucht ist gewaltig, wenn sie gesprengt werden. Zurück bleibt großer Schaden. In der Hauptstadt ist das immer öfter der Fall.

In Berlin sind im vergangenen Jahr 44 Geldautomaten gesprengt worden - deutlich mehr als im Vorjahr. Allein in den letzten zwei Monaten des Jahres 2024 kam es zu 9 Sprengungen, in 4 Fällen davon erbeuteten die Täter Geld. 

Insgesamt haben die Täter im zurückliegenden Jahr laut Polizei in 17 Fällen Beute gemacht. Damit war die Erfolgsquote etwas geringer als 2023. Damals wurden nach den Angaben 24 Sprengungen in Berlin registriert, in 11 Fällen gelangten die Täter an Geld. 

Zunahme von Automatensprengungen in Berlin

In der Hauptstadt ist generell eine Zunahme solcher Taten zu beobachten. Im Jahr 2020 wurden laut Polizei 4 Taten erfasst, bei denen kein Geld erbeutet wurde. Ein Jahr später gab es demnach 26 Fälle, 9-mal mit Beute. 

Bei den Taten wird nach Beobachtung der Polizei zunehmend Sprengstoff als Sprengmittel anstatt von Gas eingesetzt. "Es ist nicht hinnehmbar, dass Kriminelle wiederholt mit brachialer Gewalt vorgehen und dabei teils immense Gefahren für Anwohnerinnen und Anwohner schaffen", erklärte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kürzlich.

Mann am S-Bahnhof Neukölln mit Sprengstoff unterwegs

Für Schlagzeilen hatte gesorgt, dass ein Mann am Berliner S-Bahnhof Neukölln mit gefährlichem Sprengstoff unterwegs war. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP), das unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel verwendet wurde, aber seit einiger Zeit auch für die Zerstörung der Geldautomaten eingesetzt wird. 

Der Mann entkam, die Polizei fahndete nach dem 34-jährigen Polen. Er starb jedoch am 24. November in Niedersachsen bei einem Unfall mit Sprengstoff. Dies hat laut Staatsanwaltschaft Berlin ein DNA-Gutachten ergeben. Nach einem zweiten Mann aus Moldau wird jedoch weiter gefahndet. Die Polizei kennt die Männer nach dpa-Informationen im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten.

Bundesweit viele Sprengungen von Geldautomaten

Das Problem war in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Nach Angaben des Bundeskriminalamts hatte die Zahl der Sprengungen 2022 einen Höchststand seit Beginn der Erhebungen 2005 erreicht. So gab es damals bundesweit 496 Geldautomatensprengungen. 2023 verzeichneten die Behörden einen Rückgang: Es gab demnach 461 Fälle. 

Für das Jahr 2024 liegt noch keine Gesamtzahl vor. In mehreren Bundesländern ist die Zahl solcher Taten jedoch erheblich zurückgegangen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Landeskriminalämtern ergab. So berichtete etwa die Polizei in Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz von weniger Fällen gesprengter Geldautomaten. 

Nach Schätzungen der Versicherungsbranche entstand den Banken durch gesprengte Geldautomaten 2023 ein Schaden in Höhe von 95 Millionen Euro. In ganz Deutschland gibt es nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer rund 50.000 Geldautomaten.