Iran: "Flut von Hinrichtungen" – viele Frauen getötet
2024 hat das Mullah-Regime so viele Menschen hingerichtet wie seit Jahren nicht. Unter den Opfern sind auch viele Frauen, die ihre Männer getötet hatten. Im Iran sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 901 Menschen hingerichtet worden – so viele wie seit 2015 nicht mehr. Unter ihnen seien auch 31 Frauen, teilte das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf mit. Das sei die höchste Zahl seit mindestens 15 Jahren. "Es ist zutiefst beunruhigend, dass die Zahl der Menschen, die im Iran der Todesstrafe ausgesetzt sind, von Jahr zu Jahr steigt", hieß es in einer Erklärung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk. "Es ist höchste Zeit, dass der Iran dieser immer weiter anschwellenden Flut von Hinrichtungen Einhalt gebietet." Irans Präsident versprach besseren Schutz für Frauen Die meisten Hinrichtungen gingen auf Drogendelikte zurück, hieß es. Es seien aber auch politische Dissidenten und Menschen durch den Strang hingerichtet worden, die 2022 an den Massenprotesten wegen des Todes der 22-jährigen Mahsa Amiri in Polizeigewahrsam beteiligt gewesen seien. Unter den Frauen seien einige verurteilt worden, weil sie ihre Ehemänner getötet hätten, um sich gegen eine Vergewaltigung zu wehren oder nachdem sie zur Heirat gezwungen worden seien. Eine Frau habe ihren Ehemann getötet, um ihn an der Vergewaltigung ihrer Tochter zu hindern, sagte die Sprecherin des UN-Büros, Liz Throssell. Der im Juli 2024 gewählte iranische Präsident Massud Peseschkian hatte im Wahlkampf gesagt, er wolle die Rechte von Frauen und Minderheiten besser schützen.