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Rowan Atkinson: "Mr. Bean" feiert seinen 70. Geburtstag

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Als Supertollpatsch Mr. Bean wurde Rowan Atkinson zu einer weltweiten Berühmtheit. Am 6. Januar wird der Schauspieler 70 Jahre alt.

Wohl kaum ein anderer Schauspieler wird mit seiner bekanntesten Rolle derartig gleichgesetzt wie Rowan Atkinson (70) mit seiner Figur des Mr. Bean. Auch wenn er seit fast 20 Jahren nicht mehr in die Rolle des weltfremden und kindischen Tollpatsches geschlüpft ist, wird fast alles, was er tut, mit dieser Rolle seines Lebens assoziiert, verglichen oder als Fortführung dieser Figur unter anderen Vorzeichen wahrgenommen.

Mit markantem "Gummigesicht" zum Weltstar

Dass dem so ist, hat viel mit Atkinsons Gesicht zu tun - und der spektakulär komischen Mimik, die es mit nur wenigen Muskelbewegungen hervorzubringen imstande ist. Geschult an großen Vorbildern der Stummfilm-Ära wie Buster Keaton (1895-1966) oder Charlie Chaplin (1889-1977), setzte der ausdrucksstarke Komiker in seiner zwischen 1990 und 1995 produzierten Kultserie "Mr. Bean" vor allem auf Gestik und Mimik. In seiner britischen Heimat brachte ihm dies recht bald den Spitznamen "Rubber Face ("Gummigesicht") ein.

Dass Atkinson in seiner Verkörperung des schrulligen Mr. Bean fast vollständig auf Sprache verzichtete, schuf nicht zuletzt die Grundlage für seine weltweite Berühmtheit. Wie "Der Standard" berichtet, wurde die Serie in über 90 Länder verkauft. Mr. Bean, der durch sein Ungeschick und sein erratisches Verhalten jede Alltagssituation in eine absurde Katastrophe verwandelt, ist über alle kulturellen Unterschiede hinweg universell verständlich.

Mit seinem humorbegabten Antlitz hatte sich Rowan Atkinson bereits vor seinem Aufstieg zum internationalen Slapstick-Superstar in Großbritannien einen Namen gemacht. In der von ihm konzipierten BBC-Serie "Blackadder" zog er zwischen 1983 und 1989 alle Humor-Register, um die englische Adelsgeschichte mit typisch britischem Humor aufs Korn zu nehmen. Durch den kaum übersetzbaren Wortwitz und die personellen Bezüge auf britische Politik und Geschichte blieb der Erfolg der skurrilen Serie jedoch weitgehend auf den englischsprachigen Raum beschränkt.

Mr. Bean lernt sprechen

Nach dem durchschlagenden Erfolg mit "Mr. Bean" machte Atkinson zwischen 1995 und 1996 zunächst mit der Sitcom "Inspektor Fowler - Härter als die Polizei erlaubt" (engl. "The Thin Blue Line") weiter, in der er einen schrulligen - und der Sprache mächtigen - Kommissar verkörpert, der mit anachronistischen Ermittlungstaktiken und lächerlicher Pedanterie seine Kollegen in den Wahnsinn treibt.

Im Anschluss brachte er Mr. Bean in "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" (1997) erstmals auf die große Leinwand und landete damit wieder einen weltweiten Erfolg. Dem folgten zunächst Rollen in großen britischen und US-amerikanischen Kinoproduktionen wie "Rat Race - Der nackte Wahnsinn" (2001) oder "Scooby-Doo" (2002), bevor Atkinson mit "Johnny English" überraschend eine neue sprechende Figur ins Rennen schickte, die jedoch unverkennbar einige prägnante Eigenschaften von Mr. Bean mitbrachte.

Heldenhafte Wiedergeburt als "Johnny English"

In der James-Bond-Parodie "Johnny English - Der Spion, der es versiebte" (2003) trat er erstmals als trotteliger Spion im Geheimdienst ihrer Majestät auf den Plan. Nach dem großen Erfolg an den Kinokassen folgten unter den Titeln "Johnny English - Jetzt erst recht" (2011) und "Johnny English - Man lebt nur dreimal" (2018) noch zwei weitere Filme.

Seine Kult-Figur Mr. Bean ließ Atkinson zwischendurch ein letztes Mal im Jahr 2007 in seinem Film "Mr. Bean macht Ferien" wiederauferstehen. Seitdem gehört die Frage, ob er jemals wieder in die Rolle, der er seinen Weltruhm zu verdanken hat, schlüpfen werde, zu den Standards eines jeden Interviews mit dem Schauspieler.

Comeback von Mr. Bean höchst unwahrscheinlich

Kurz nach dem Kinostart des Films sagte er "Planet Interview" dazu: "Vielleicht war es ja wirklich das letzte Mal, dass ich Mr. Bean gespielt habe. Im Moment kann ich mir zumindest nicht vorstellen, es noch mal zu machen. Wissen Sie, man wird ja auch älter. Ich möchte nicht, dass Mr. Bean zu alt auf der Leinwand aussieht. Er ist eine zeitlose, alterslose Figur."

Doch auch ohne Mr. Bean hat der Schauspieler weiterhin einiges zu bieten und bringt sein humoristisches Ausnahmetalent regelmäßig weiter zur Anwendung, wie zuletzt in der urkomischen Netflix-Comedyserie "Man vs. Bee" und der US-Produktion "Wonka", einem Prequel zu dem mehrfach verfilmten Kinderbuchklassiker "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl (1916-1990).

Späte Vaterfreuden eines Komikers

Dass es Rowan Atkinson in den vergangenen Jahren ein wenig ruhiger angehen ließ, hat jedoch nicht nur mit seinem gehobenen Alter zu tun. 2017 wurde der britische Superstar und Multimillionär, der seit 2014 mit der 27 Jahre jüngeren Schauspielerin Louise Ford (44) liiert ist, mit der Geburt seiner Tochter Isla (7) auf seine alten Tage lustigerweise noch einmal Vater.