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Декабрь
2024

Union Berlin: Steffen Baumgart ist neuer Trainer – es musste so kommen

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Nach der Entlassung von Bo Svensson hat Union Berlin einen neuen Chefcoach. Dabei entschieden sich der Klub aus dem Osten der Hauptstadt für einen wenig überraschenden Namen. Der Trend sprach schon lange klar gegen Union Berlins Cheftrainer Bo Svensson. Mit dem 1:4, mit dem sich die "Eisernen" in die Weihnachtspause verabschiedeten, setzte Union nur noch einmal ein dickes Ausrufezeichen hinter ihren seit mittlerweile neun sieglosen Pflichtspielen bestehenden Negativtrend. Kurz nach Weihnachten folgte dann die Konsequenz: Svensson musste gehen. Geschäftsführer Horst Heldt sprach von einer "deutlichen Veränderung", die notwendig sei. Mit Steffen Baumgart will der Klub aus Berlin-Köpenick diese gefunden haben. Wirklich überraschend ist der Name aber nicht. Der 52-Jährige war der logische Kandidat und drängte sich förmlich auf. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Baumgart wurde erst Ende November beim Hamburger SV entlassen und wäre damit auf dem Markt. Neben dem HSV gibt es noch einen anderen Verein, als dessen Fan sich Baumgart seit jeher bekennt. Richtig: Union Berlin . Dort spielte er auch als Profi von 2002 bis 2004. In 63 Einsätzen für Union schoss er 21 Tore und stieg zum Kapitän sowie Publikumsliebling auf. Ferner ist Baumgart seit Jahren auch Vereinsmitglied bei Union. Seine Mitgliedsnummer ist die "72" – die auch seinem Geburtsjahr entspricht. Seine Ehefrau Katja ist ebenfalls Union-Fan und leitete als Mitarbeiterin des Klubs zeitweise die Fanshops. "Union war für mich die prägendste Phase" Baumgart macht kein Geheimnis aus seiner besonderen Verbundenheit zu Union. Warum die nach wie vor derart eng ist? "Weil ich aus meiner Sicht die schönste Fußballerzeit bei Union hatte. Obwohl ich nur zwei Jahre da gespielt habe, war das für mich die prägendste Phase, die ich in meinen 14 Jahren als Fußball-Profi hatte", sagte Baumgart im vergangenen Jahr in einem Interview mit dem Radiosender "rbb24". "Und das hat viel mit Union selbst zu tun, der Verein ist einfach schnell zur Familie geworden. Viele Leute, die ich damals kennengelernt habe, kenne ich heute noch, sie arbeiten noch beim Verein und wir sind weiterhin verbunden." Baumgart wurde in Rostock geboren und ist in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Beim SSV Köpenick-Oberspree startete er 2014 seine Karriere als Cheftrainer, bevor er 2015 zum Berliner AK 07 und ein Jahr später dann schließlich zum SC Paderborn wechselte. Heldt verpflichtete Baumgart schon einmal Von dort ging es 2021 dann weiter zum 1. FC Köln . Als neuer FC-Trainer verpflichtete ihn damals ausgerechnet ein gewisser Horst Heldt, richtig, der heutige Geschäftsführer von Union Berlin. Zur Zusammenarbeit mit seinem Wunschtrainer kam es für Heldt allerdings nicht mehr. Einen Tag nachdem Köln sich damals nach einer turbulenten Saison noch den Klassenerhalt über die Relegation gesichert hatte, musste Heldt gehen. Baumgart, der seinen Lebensmittelpunkt trotzdem weiterhin in Köpenick hatte und nur einen Kilometer vom Stadion an der Alten Försterei entfernt wohnt, kam trotzdem. Laut Informationen der "Sport Bild" war er darüber nicht wirklich erfreut, akzeptierte aber die neue Konstellation. Nach zweieinhalb Jahren trennte sich Köln im Dezember 2023 von Baumgart. Was Heldt davon hielt, daraus machte der Manager alles andere als ein Geheimnis. Köln habe es "verpasst, mit Steffen eine Ära zu prägen", hielt der frühere Sport-Geschäftsführer des FC seinem Ex-Klub bei Sky vor. "Eine einmalige Chance, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Das eine sind die Sätze und das andere, wie man das tatsächlich lebt. Da gehört es dann auch dazu, dass man eventuell mit dem Trainer in die 2. Liga geht." "Es ist sicher ein Vorteil" Als der HSV Baumgart dann im Februar 2024 verpflichtete, meldete Heldt sich erneut zu Wort. "Der erste Gedanke war: Das wurde ja auch Zeit", sagte Heldt im HSV-Podcast der Zeitung "Abendblatt". Man habe nie das Gefühl gehabt, dass der HSV in der Lage sei, in der vergangenen Konstellation aufzusteigen, so Held weiter, "deswegen halte ich diesen Schritt für absolut sinnvoll und habe mich natürlich für Steffen gefreut". Baumgart habe "ja nie einen Hehl daraus gemacht (…), dass er ein großer HSV-Fan seit Kindheitstagen ist. Ich denke, das ist eine hervorragende Voraussetzung, um am Ende mit Leidenschaft für diesen Klub zu arbeiten." Die Verbundenheit des Klubs zum HSV, die Heldt damals hervorhob, fiel nun auch in der Pressemitteilung Unions bei der Begründung für die Wahl auf Baumgart. "Seine Art, eine Mannschaft zu führen, Spieler zu fördern und zu fordern, war ein wichtiger Aspekt unserer Entscheidung. Hinzu kommt, dass er Bundesligaerfahrung mitbringt und Union bestens kennt", sagte Heldt. Auch Baumgart selbst sieht darin einen Vorteil: "Ich freue mich sehr auf die Rückkehr in die Bundesliga und zu Union. Es ist sicher ein Vorteil, den Verein und viele Menschen hier gut zu kennen." Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt Steffen Baumgart aber nicht. Schon am 11. Januar steht das erste Spiel an, ihm bleiben also weniger als zwei Wochen. Union Berlin ist dann zu Gast beim 1. FC Heidenheim , der ebenfalls in einer Ergebniskrise steckt. Die Frage ist, ob Baumgart seinen Herzensklub aus dieser Krise heraushelfen kann. Transparenzhinweis: Dieser Artikel erschien in einer früheren Version vor der Verpflichtung Baumgarts am 27. Dezember 2024.