Der 13:0-Start reicht
Beim 98:81-Erfolg dominieren die GIESSEN 46ers die VfL SparkassenStars Bochum im ProA-Spitzenspiel 40 Minuten lang.
Was dem inzwischen vierfache Formel-1-Weltmeister Max Verstappen 2024 in Bahrain, Saudi-Arabien, Japan, China und Imola glückte, das können die GIESSEN 46ers schon lange: ein Start-Ziel-Sieg! Von Beginn an in der Pole-Position, über die gesamte Dauer des Events dominant, durchweg das Gaspedal durchgetreten, am Ende souverän und von allen mit Lob überhäuft sicherten sie sich am Samstagabend im Spitzenspiel bei den VfL Sparkassenstars Bochum nicht nur zwei Punkte, sondern sie setzten im Playoff-Kampf der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA, so Hausherren-Coach Felix Banobre, auch „ein klares Statement“.
Eine 13:0-Führung nach fünf Minuten reichte dem Altmeister, um schließlich beim zuvor acht Erfolge in Serie einfahrenden Tabellenzweiten mit 98:81 (46:31) zu dominieren. „Das war unsere beste Saisonleistung“, freute sich Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic über eine rundherum gelungene, von viel Selbstvertrauen getragene und am Ende auch eiskalt präsentierte Vorstellung, die Banobre neidlos anerkannte: „Gießen war uns in allen Belangen überlegen.“
Was auch die Protagonisten so sahen. Kapitän Robin Benzing, der aufgrund eines Fingerbruchs zwei Partien pausiert hatte, sprach von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung. Wir haben bärenstark verteidigt, so dass wir nach unserem Hammer-Start nie in Gefahr gerieten, die Partie noch aus der Hand zu geben.“ Das bestätigte auch Roland Nyama: „Wir hatten in der Defense eine hohe Intensität und haben den Ball gut bewegt. Das war auch nötig gegen ein Team wie Bochum, das in dieser Saison viel Qualität in seinen Reihen hat.“
Die die Männer von der Lahn in ihrem letzten Match des Jahres aber nie zur Geltung kommen ließen. Die 46ers präsentierten sich, wieder einmal unterstützt von rund 60 stimmgewaltigen Anhängern, wie aus einem Guss. „Egal, wer von uns auch auf dem Parkett stand, nie kam ein Bruch in unser Spiel“, wusste Roland Nyama, dass alle zehn Profis ihren Teil zur zweiten Heimniederlage des VfL, dessen Präsident Hans-Peter Villis das Match live am Spielfeldrand verfolgte, beigetragen hatten.
Kyle Castlin legte Bochums Topscorer Keith Braxton weitestgehend an die Kette und brillierte darüber hinaus mit 17 Punkten und der besten Wurfquote des Abends. Kevin McClain glänzte mit seinem ersten Double-Double (14 Punkte, zehn Assists) dieser Saison. Simon Krajcovic führte wie immer gekonnt Regie, versenkte fünf Dreier, gab neun Vorlagen und ließ seinen Coach mit der Zunge schnalzen: „Überragend, was Simon und Kevin heute abgeliefert haben …“
Robin Benzing unterstrich mit seiner Übersicht und als Ruhepol seine große Bedeutung für die Mannschaft und versenkte alle seine sechs Freiwürfe. Luis Figge hatte überall seine Finger im Spiel und pflückte vier Rebounds aus dem laut Herbert Grönemeyer „Himmelbett für Tauben“. Roland Nyama wirkte spritzig und voller Leidenschaft, was seine fünf (!) eingesammelten Abpraller in nur gut 14 Minuten Spielzeit unterstrichen.
Mladen Vujic ließ sich auch von einem gegen ihn verhängten „T“, als er aus Frust über einen vergebenen Korbleger hinter der Bande zu emotional reagierte, nicht aus der Ruhe bringen. Viktor Kovacevic blieb aus der Nahdistanz bei sechs Abschlüssen in sieben Versuchen nahezu fehlerfrei und setzte seinen austrainierten Körper gegen den früh foulbelasteten Kilian Dietz, gegen Tom Alte, der ohne Punkt blieb, und gegen US-Forward Peter Kalthoff bestens in Szene. Jonathan Maier bestätigte seine glänzende Verfassung der vergangenen Wochen, markierte 14 Zähler und dominierte beide Bretter fast nach Belieben. Und Viktor Ziring, der erst im Schlussabschnitt kam, setzte gleichmal mit einem Treffer aus Downtown ein Ausrufezeichen.
„Nach acht Siegen stand Bochum unter Druck. Die Favoritenrolle innezuhaben, das kannten sie bislang noch nicht“, hatte „Frenki“ Ignjatovic in der Vorbereitung auf die Partie in der Stadt an der Ruhr sowie in den Minuten vor dem Match in der Kabine die richtigen Worte der Motivation und der Taktik gefunden. Schon Mitte des ersten Viertels und einer Gießener 13:0-Führung war es um das Bochumer Liedgut in der Rundsporthalle geschehen. Die 46ers bestimmten die Taktung, „wir hatten halt auf alles die passende Antwort“, so der Serbe.
Auch als VfL Hallensprecher David Schary beim 23:35 (16.) und einer Banobre-Auszeit davon sprach, das Momentum liege auf Bochumer Seite, fanden die Mittelhessen durch Vladimir Kovacevic, Jonathan Maier und einen Dreier von Simon Krajcovic die richtige Antwort: Die 42:25-Führung des Altmeisters kurz vor der Pause sollte bis zum Ende Bestand haben. Zumal Kevin McClain per Solo den halben Ruhrpott aussteigen ließ (50:38, 22.), Viktor Kovacevic per krachendem Dunk die Rundsporthalle aufrüttelte (54:38, 24.), Robin Benzing mit seinen langen Armen Peter Kalthoff abräumte (29.) und Roland Nyama per Alley-oop-Anspiel von Simon Krajcovic glänzte (77:61, 31.).
„Eure Eltern gehen zu S04 …“ spotteten die 46ers-Anhänger in Richtung der Bochumer Fans, die ihre Unterstützung im Laufe des für den VfL ernüchternden Matches längst heruntergefahren hatten. Zu deutlich waren die GIESSEN 46ers in Max-Verstappen-Manier per Start-Ziel-Sieg über die SparkassenStars hinweggerollt …
Bochum: Zajic (n.e.), Loch (11), Geske (17), Kamp (9), Dietz (4), Vasiliu, Strange (8), Braxton (16), Kalthoff (16), Gustrau, Emen (n.e.), Alte.
Gießen: Ziring (3), Castlin (17), McClain (14), Maier (14), Figge (1), Nyama (4), Kovacevic (15), Vujic (3), Krajcovic (18).
UND SONST NOCH …
- Unsere Starter: Kyle Castlin, Kevin McClain, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic.
- Unser Konditions-Wunder: Kevin McClain (31:51 Minuten).
- Unser stärkster Rebounder: Viktor Kovacevic (6).
- Unser erfolgreichster Passgeber: Kevin McClain (10).
- Unsere höchste Führung: 88:65, 35. Minute.
- Unsere erfolgreichste Serie: 13:0 zum 13:0, 5. Minute.
- Unsere emotionalen Beobachter: 1532 Zuschauer in der Rundsporthalle Bochum, davon 60 aus Gießen.
- Unser nächster Auftritt: Freitag, 3. Januar 2025, 20 Uhr gegen die Nürnberg Falcons BC.
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