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Estadio Santiago Bernabéu 2024: Kein einziges Mal 80.000

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Im Jahr 2024 zählte das Estadio Santiago Bernabéu kein einzige Mal 80.000 Zuschauer

Ob das Estadio Santiago Bernabéu nun zu 95 oder nur 80 Prozent fertig ist: Ob 360-Grad-Videoleinwand, fahrbarer Rasen oder verschließbares Dach – die zahlreichen Neuerungen sind beeindruckend und verwandeln das Stadion an der Concha Espina in eine wahre Fußball-Kathedrale. Schon Ende 2023 erahnte Jude Bellingham, welche Wirkung die geschlossene Dachkonstruktion auf die Stimmung hat. So staunte er nach dem späten Siegtreffer gegen Getafe nicht schlecht: „Der Geräuschpegel war beeindruckend, ich habe sowas noch nie gehört in meinem Leben. Der Moment des Tores, war das Lauteste, was ich je gehört habe.“ Egal ob Clásico oder Kroos-Abschied, die Ränge des Bernabéus waren in diesem Jahr endlich wieder prallgefüllt mit 80.000 begeisterten Madridistas – oder? Nicht wirklich. Denn während bei der spektakulären Präsentation von Kylian Mbappé oder den Auftritten des US-Stars Taylor Swift, durch den Aufbau einer Bühnenkonstruktionen, „nur“ knapp 70.000 Plätze belegt wurden, sollte man meinen, dass an regulären Spieltagen die verbleibenden 10.000 Menschen Platz fanden. Die Realität sieht allerdings anders aus, denn im Schnitt besuchten in diesem Jahr 74.020 Zuschauer die Heimspiele der Königlichen. Mit diesem Wert steht man zwar, in Anbetracht des anhaltenden Camp-Nou-Umbaus, an der LaLiga-Spitze, bleibt allerdings noch weit von der 80.000-Marke entfernt.

Freie Plätze trotz großer Namen?

Trotz zahlreicher Spitzenduelle wie gegen Manchester City, den FC Bayern München oder die AC Mailand kam das Estadio Santiago Bernabéu im Kalenderjahr 2024 kein einziges Mal auf die ursprünglich angekündigten 80.000 Zuschauer und das obwohl die Tribünen meist rappelvoll wirkten. Vor der umfassenden Modernisierung bot das Stadion 81.044 Anhängern Platz, prinzipiell sollte sich diese Marke durch den Umbau auch nicht verändern, denn obwohl die Osttribüne ausgebaut wurde, fielen an anderen Stellen Plätze weg. Einbußen gab es beispielsweise auf der Westtribüne unter dem neuen Restaurant oder am Spielfeldrand, da der Betongrund wegen des neuen Rasentieflagers leicht angehoben wurde, auf Kosten der ersten Reihen. Den Zwischenrufen, dass eine neue Kapazität von sogar bis zu 85.000 Plätzen im Raum stünde, nahm Florentino Perez höchstpersönlich den Wind aus den Segeln: „Im Bernabéu haben wir die Erlaubnis für 80.000 Zuschauer – plus-minus 1.000. Denn wenn wir mehr hätten, würde uns das Gesetz dazu verpflichten, andere Notausgänge zu haben – und so weiter.“ Doch bekanntlich lügen Zahlen nicht und Fakt ist, dass das am besten besuchte Heimspiel des Jahres, mit 78.297 Fans, die Dezember-Partie gegen Getafe war. Die geringste Nachfrage bestand, mit gerade einmal 67.480 Anhängern, im September gegen Deportivo Alavés.

Im gesamten Jahr mussten sich die Blancos Zuhause zweimal geschlagen geben, wobei man durch die 0:4-Clásico-Niederlage sogar die erste Pleite nach 42 LaLiga-Spielen kassierte und somit die Egalisierung des Barça-Rekords verpasste. Weitere vier Unentschieden und 19 Siege verbuchten die Königlichen, was einer Siegquote von 76 Prozent entspricht. Den höchsten Heimsieg des Jahres markierte man übrigens im Mai beim 5:0 gegen Aláves. Am meisten los war im Mai und September mit jeweils vier Heimspielen.

Fragwürdige Ursachenforschung

Eine mögliche Erklärung für die unstimmigen Zuschauerzahlen lieferte das zuständige Architekturbüro GMP mit zusätzlichen Kapazitäten von etwa 1.600 Sitzplätzen sowie 240 VIP-Lounges auf der neuen Ebene über den Oberrängen, die vor allem für besser betuchte Geldbeutel vorgesehen ist. Dazu zählen unter anderem die immer noch geschlossene Skybar und der Skywalk. Während die Eröffnung der Aussichtsebene wohl kurz bevorstehen dürfte, bereitet die Skybar den Verantwortlichen nach wie vor diverse Probleme. Nach zahlreichen Konflikten mit dem Pächter und einer vermeintlichen Betrugsmasche ist das neue Kronjuwel in der Zwischenzeit zu einem juristischen Fall geworden. Auch die erneut gestiegenen Ticketpreise könnten ein Indiz für leere Plätze sein. So mussten Madridistas für die heiß begehrten El Clásico-Tickets gewohnt tief in die Tasche greifen. Die günstigsten Karten waren ab 130 Euro zu ergattern, die teuersten kosteten 455 Euro – von Saison zu Saison steigen die Ticketpreise um fünf bis zehn Euro. Doch der Schein trügt, denn seit der Wiedereröffnung des Bernabéus steigt die weltweite Nachfrage kontinuierlich, was sich in der Exklusivität des Ticketverkaufs widerspiegelt. Ob er schonmal da war oder noch nie – quasi jeder Fußballfan will sich das neue Bernabéu mal ansehen!

In ferner Zukunft könnte die Kapazität des Stadions im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaften 2030 zum Zünglein an der Waage werden: Denn sowohl Real Madrid, als auch der FC Barcelona buhlen um die Austragung des Eröffnungs- sowie des Finalspiels, wobei das modernisierte Camp Nou womöglich bis zu 105.000 Schaulustigen Platz bieten soll. Allerdings gibt es auch auf der katalanischen Baustelle etliche Probleme, von Verzögerungen des ursprünglich für Ende 2024 angedachten Umzugs auf erst Frühjahr 2025, jetzt Herbst 2025, mal abgesehen. Für das kommende Jahr steht zumindest fest, dass das Estadio Santiago Bernabéu wieder einige Highlights bereit hält, zumal auch Konzerte teilweise wieder möglich sind, auch wenn Pérez anmerkte, dass diese eher für Image- statt Finanz-Gründen angeboten werden. Konzerte, Messen und andere Events: primär bleibt das Bernabéu ein Fußballstadion. Ob die Königlichen dann mit Hilfe der neuen Ebene und letzten Einrichtungen wieder über 80.000 Zuschauer auf den Rängen zählen, bleibt abzuwarten und sei für den Moment anzuzweifeln.

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