Kriege: 106 Hektar wurden 2024 von Kampfmitteln befreit
Insgesamt etwa 38.000 Hektar im Nordosten sind mit Kampfmitteln vergangener Kriege belastet. Das Land arbeitet Jahr für Jahr an deren Räumung und gibt dabei mehr Geld aus.
Im Boden von Mecklenburg-Vorpommern schlummern immer noch Hinterlassenschaften lange zurückliegender Kriege - doch es werden weniger. So habe es im Jahr 2024 sechs große Räumungen auf insgesamt 143 Hektar Waldfläche gegeben, teilte das Innenministerium in Schwerin mit.
Dabei wurde eine Gesamtfläche von 106 Hektar von Kampfmitteln befreit und sei nun wieder ohne Einschränkung nutzbar. Diese Räumungen haben den Angaben nach etwa 3,6 Millionen Euro gekostet.
Weitere Überprüfungen im Land
Zudem wurde dieses Jahr mehr darüber bekannt, wie belastet die insgesamt rund 38.000 Hektar hochbelasteter Flächen im Land sind. Dafür seien 7.374 Testfelder auf einer Fläche von insgesamt rund 921 Hektar angelegt worden. Von rund 602 Hektar der davon untersuchten Waldfläche, liegen die Ergebnisse bereits vor, hieß es vom Ministerium.
Als Ergebnis gehörten 226 Hektar davon in die höchste Belastungskategorie und sollen demnächst geräumt werden. Bei etwa 135,25 Hektar lege kein akuter Handlungsbedarf vor, diese Fläche könnte bewirtschaftet und im Waldbrandfall auch gelöscht werden. Und auf 241 Hektar wurde scheinbar schon geräumt, aber die Funde nicht entsprechend dokumentiert, hieß es.
"Bei den durchgeführten Untersuchungen haben die Experten nur noch ungefährliche Splitter von Granaten, aber keine Kampfmittel mit Explosivstoff gefunden", erklärte Innenminister Christian Pegel (SPD). Diese Flächen lägen daher nicht mehr im Verdacht, Kampfmittel zu enthalten.
Mehr Geld für Räumungen
Insgesamt wurden 2024 Räumungen in Mecklenburg-Vorpommern für rund 6,7 Euro beauftragt, davon seien bisher 4,7 Millionen Euro ausgegeben worden. "Die Arbeiten auf einigen Räumstellen laufen aktuell aber noch, sodass wir noch bis zum Ende des Jahres mit weiteren Abflüssen rechnen können", sagte Pegel. Im Jahr 2021 lagen die Ausgaben bei knapp 1,5 Millionen Euro.
Die Landesregierung habe zudem in der Legislaturperiode mehr Geld zur Verfügung gestellt. "Dafür wurden auch 18 neue Mitarbeiter gewonnen, sodass nun insgesamt 55 Mitarbeitende zur Kampfmittelberäumung in unserem Land tätig sind", führte der Innenminister aus.