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Im Norden: Zahl der Notrufe wegen Pilzvergiftungen gesunken

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Jedes Jahr kümmern sich die Fachleute des Giftnotrufs um Menschen mit Pilzvergiftungen. Dieses Jahr gab es weniger Arbeit als im Vorjahr. Ein Experte erklärt, warum das so ist.

Weniger Menschen im Norden haben sich in der diesjährigen Saison mit Pilzen vergiftet. Das geht aus Zahlen des Giftinformationszentrums (GIZ) Nord hervor. Demnach nutzten im Zeitraum Juni bis November circa 535 Menschen den Notruf der Einrichtung, die an der Universitätsmedizin Göttingen angesiedelt ist. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 695 Menschen.

Das GIZ-Nord ist für die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verantwortlich. Die meisten Vergiftungsfälle gab es mit rund 275 im Oktober. Die Notfälle verteilten sich dabei für gewöhnlich zur Hälfte auf unvorsichtige Kinder sowie zur anderen Hälfte auf unerfahrene erwachsene Pilzsammler, sagte der Co-Chef des GIZ-Nord, Andreas Schaper.

Generell liege die Zahl der Notrufe im Rahmen der jährlichen Schwankungen und hänge sehr stark mit dem Wetter zusammen. Bei guten Bedingungen und einem starken Pilzwachstum gebe es auch mehr Notrufe.

Raukopf-Verzehr kann zu Nierenvergiftung führen

Auffällig sei in diesem Jahr der Fall eines Pärchens gewesen, das den Orangefuchsigen Raukopf verspeist und sich dabei vergiftet habe. "Der Pilz sieht Pfifferlingen sehr ähnlich, Vergiftungsfälle sind allerdings für gewöhnlich selten." Das Verspeisen des Raukopfes führe zu einer schweren Nierenvergiftung, die oft aber erst nach einer Woche auffalle.

Damit unterscheide sich der Raukopf vom Knollenblätterpilz, der dem Champignon ähnlich sehe und rund 90 Prozent der Vergiftungsfälle ausmache. Wer diesen Pilz esse, müsse stattdessen mit Leberschäden rechnen, sagte Schaper.