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Champions League: BVB – Krise vor Topspiel gegen FC Barcelona

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Im Pokal längst ausgeschieden, in der Bundesliga weit abgeschlagen. Kurz vor Weihnachten ist die Lage der ambitionierten Dortmunder mal wieder bescheiden. Die Vorfreude auf eine große Europapokalnacht fällt schwer. Angefressen wie selten sah und hörte man BVB-Coach Nuri Şahin in seiner noch jungen Trainerlaufbahn nach dem Bundesliga-Topspiel am vergangenen Samstag bei Borussia Mönchengladbach . Kopfschüttelnd und entnervt sprach der 36-Jährige nach dem 1:1 am Niederrhein ins Sky-Mikrofon: "Das tut extrem weh heute, ich bin extrem enttäuscht und sauer, aber wir müssen weitermachen. Heute ist für mich schon fast schlimmer als die anderen Auswärtsniederlagen, die wir hatten." Aus Şahin sprach der pure Frust darüber, dass es wieder nicht zum Befreiungsschlag in der Fremde gereicht hatte. Und dass sich durch das Unentschieden beim Tabellenzehnten die verheerende Auswärtsbilanz der Schwarz-Gelben weiter verschlimmert hat. BVB: Auswärts ist nur Bochum schlechter Auch im sechsten Liga-Gastspiel in dieser Saison reichte es nicht zu drei Punkten. Mickrige zwei von 18 möglichen Zählern holte der BVB auf Reisen. Nur das sieglose Schlusslicht Bochum (0 Punkte) ist auswärts noch harmloser. Zahlen eines Abstiegskandidaten. Gut nur für den BVB, dass es da noch die Heimspiele gibt. Da ist man mit sechs Siegen und einem Remis Ligaspitze. Was allerdings die Frage aufwirft, wie diese frappierende Diskrepanz zu erklären ist. Die Verletzungsmisere, die den BVB vor allem Oktober und November heimsuchte, kann nur bedingt als Ursache gelten, schließlich gelang es in dieser Zeit ja trotzdem, die Spiele vor eigenem Publikum zu gewinnen. Dennoch drückt sie zusätzlich auf die Stimmung. Vor allem, weil sie nicht enden will. In Gladbach verletzte sich Niklas Süle erneut und fällt monatelang aus. Neben ihm fehlen bereits Karim Adeyemi , Julian Brandt und Waldemar Anton . Hinter Maximilian Beiers Einsatzfähigkeit in den kommenden Spielen steht noch ein Fragezeichen. Für Nuri Şahins Nervenkostüm trifft es sich jedenfalls gut, dass an diesem Mittwoch ein Spiel im Signal Iduna Park ansteht. Dazu noch in der Champions League , die sich zu einer Art Lieblingswettbewerb des Vorjahresfinalisten entwickelt hat. Zum Problem könnte sich allerdings erweisen, dass der Gegner FC Barcelona heißt. Der kommt mit Trainer Hansi Flick , Ex-BVB-Torjäger Robert Lewandowski und EM-Entdeckung Lamine Yamal in den Signal-Iduna-Park ( 21 Uhr im t-online-Liveticker ). Der spanische Tabellenführer ist eine echte Bedrohung für den schwarz-gelben Heimnimbus. Sahins gewagter Barcelona-Vergleich: "Spielen auf einem Niveau" Auch wenn sich Şahin mit dem Wissen um die Fan-Unterstützung im mit 81.365 Zuschauern längst ausverkauften Stadion selbstbewusst gibt: "Morgen gibt es keine Favoriten", sagte er auf der PK am Dienstag. "Wir spielen auf einem Niveau. Wir sind fähig, das Spiel zu gewinnen. Wir werden morgen ein Spiel sehen, in dem die Tagesform eine große Rolle spielen wird." Zumindest was die Tabelle angeht, hat der BVB-Trainer recht, wenn er seiner Mannschaft das Niveau der Katalanen bescheinigt. Beide Teams liegen punktgleich mit zwölf Zählern auf den Rängen drei (Barcelona) und vier der 36er-Liga. Würde das Spiel in Barcelona stattfinden, wo auch die Bayern in dieser Saison schon mit 1:4 unter die Räder kamen, wäre seine Wortwahl wohl eine defensivere gewesen. Beide können mit einem Sieg drei Spieltage vor Ende der neu geschaffenen Ligaphase dem vorzeitigen Einzug in die K.-o.-Phase einen großen Schritt näher kommen. Was vor allem für die Westfalen ein beachtlicher Erfolg wäre, den man dringend bräuchte. Gewohnte Dortmunder Tristesse zur Weihnachtszeit Vieles mutet am Borsigplatz nämlich so trist an, wie in den letzten Jahren zur Vorweihnachtszeit – das stimmungsvolle Weihnachtsliedersingen, das am Sonntag mit 73.000 Fans traditionell im Stadion stattfand, mal ausgenommen. Die Meisterschaft kann man praktisch schon nach der Hinrunde abschreiben – mal wieder und der erwähnten Auswärtsphobie sei Dank. Auf zehn Punkte ist Spitzenreiter Bayern am Wochenende davongezogen, nach gerade einmal zwölf Spieltagen. Eine Aussicht, die in Dortmund zur unbefriedigenden Gewohnheit geworden ist. Seit der Saison 2019/20, seit fünf Jahren also, hatte die Borussia zur Winterpause stets mindestens sieben Punkte Rückstand auf den jeweiligen Tabellenführer. Für einen Klub, der den Anspruch hat, ein ernst zu nehmender Herausforderer im Meisterrennen zu sein, viel zu wenig. Im Pokal flog man in der vierten Saison in Folge schon frühzeitig raus. Diesmal schon in Runde zwei in Wolfsburg. Zwei Titelchancen sind damit (so gut wie) futsch. Dass die Mannschaft erneut einen Überraschungslauf ins Champions-League-Endspiel wie im Vorjahr hinlegt, kann man trotz der hervorragenden Ergebnisse auf internationaler Bühne nicht erwarten. Nach dem Festtag gegen Barcelona wartet auf den BVB die Pflichtaufgabe zu Hause gegen Hoffenheim, bevor man in Wolfsburg den letzten Versuch unternehmen darf, vor der Winterpause doch noch den ersten Auswärtssieg einzufahren. Auch wenn das gelingen sollte, wär es nur bedingt ein versöhnlicher Jahresabschluss. Eher Schadensbegrenzung.