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Commencal Meta V5 im Test: Gut für den Trail-Meta-Bolismus

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Commencal Meta V5 im Test: Es ist erst seit einem Jahr auf dem Markt, konnte allerdings bereits Enduro World Cup-Siege und den ersten Weltmeister-Titel überhaupt einfahren. Die fünfte Edition des Commencal Meta Enduro-Bikes setzt auf das VCS-Hinterbausystem mit virtuellem Drehpunkt und 150 mm Federweg. Dazu gibt’s einen dynamisch wirkenden Alu-Rahmen, 29″-Laufräder an Front und Heck sowie eine moderne, leicht anpassbare Geometrie. Wir haben es getestet.

Video: Commencal Meta V5 im Test

Steckbrief: Commencal Meta V5

EinsatzbereichEnduro
Federweg160 mm/150 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)15,9 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.commencal.com
Preisspanne3.669,16 € – 6.445,83 €
Im Test: Meta V5 Signature
Preis: 5.950 €

Das Commencal Meta V5 ist das Arbeitsgerät der Wahl des Enduro-Weltmeisters Alex Rudeau, setzt allerdings auf fast schon knappe 150 mm Federweg in Kombination mit einer 160 mm-Federgabel sowie 29″-Laufräder. Wer es gern etwas plüschiger hat, kann zur SX-Variante mit Mullet-Bereifung und 165/170 mm Federweg greifen. Der lange verwendete Eingelenker-Hinterbau ist in der fünften Iteration der VCS-Kinematik (Virtual Contact System) gewichen, die verspricht, ein sensibles Ansprechverhalten mit ausreichend Gegenhalt und Effizienz zu vereinen. Wie von Commencal gewohnt, setzt man ausschließlich auf 6066-Aluminium als Rahmen-Material der Wahl. Das Meta V5 ist in vier Größen und aktuell ganzen sieben Modell-Varianten erhältlich. Preislich geht’s bei etwa 3.670 € los, das Top-Modell liegt bei 6.445 € – der Rahmen wechselt für 2.082,50 € den Besitzer. Wir haben das Commencal Meta V5 Signature für 5.950 € getestet.

# Das Commencal Meta V5 darf sich als erstes Bike überhaupt mit einem Enduro-Weltmeister-Titel schmücken. - Mit 29"-Laufrädern und 160/150 mm Federweg ist es als solider Allrounder konzipiert. Wir haben die Signature-Version für 5.950 € getestet (aktuell auf 5.454 € reduziert).
Diashow: Commencal Meta V5 im Test: Gut für den Trail-Meta-Bolismus
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Im Detail

Nachdem Commencal jahrelang auf Eingelenker-Hinterbauten gesetzt hat, haben das Downhill-Race-Bike Supreme V5 und das 2022 vorgestellte Trail-Bike Tempo (Commencal Tempo-Test) eine neue Ära eingeleitet. Das kurzhubige Enduro-Bike Commencal Meta V5 orientiert sich stark an letztgenanntem Modell und ähnelt diesem mit einer identischen Formsprache und dem VCS-Hinterbau sehr. Bei VCS handelt es sich um ein Dual-Link-System mit virtuellem Drehpunkt, bei dem die Links ungewöhnlicherweise vor dem Sitzrohr am Hinterbau befestigt sind. Diese Anordnung ändert jedoch nichts an der prinzipiellen Funktionsweise: Beide Links drehen in dieselbe Richtung und sorgen so für einen sich beständig bewegenden virtuellen Drehpunkt. Commencal möchte so erreichen, dass das Meta V5 sensibel auf feine Unebenheiten anspricht, im Sag-Bereich allerdings viel Gegenhalt und gegen Ende des Federwegs ausreichend Progression bietet. So soll sich das Meta V5 nach mehr als den angegebenen 150 mm Federweg anfühlen und sich effizient pedalieren lassen.

# Commencal hat dem Eingelenker-Hinterbau Ciao gesagt und setzt nun auf das VCS-System. - Der Hinterbau umschlingt das Sitzrohr und ist mit zwei kurzen, nach vorn gerichteten Hebeln verbunden.
# Commencal hat nach eigenen Angaben viel Wert auf Haltbarkeit gelegt und verbaut sehr große Lager. - Die Achsen werden mit Expandern im Rahmen gesichert.
# Auf der Unterseite des Dämpfer-Yokes gibt es einen Flipchip, der die Geometrie leicht anpasst.

Der Alu-Rahmen wirkt von der Seite schlank und dynamisch, von oben betrachtet allerdings durchaus wuchtig. Das liegt einerseits am massiven Hinterbau, der schließlich am Sitzrohr vorbei passen muss, andererseits am ziemlich breiten Oberrohr. So wundert es wenig, dass der Rahmen den höchstmöglichen EFBE-Test der Klasse 5 überstanden hat. Für Wartungsarmut sollen mit Expandern ausgestattete Rahmen-Achsen sorgen. Dazu gibt’s überdimensionierte, geschmierte und gedichtete Lager, die eine möglichst lange Lebensdauer garantieren sollen. Mit angegebenen 3,25 kg ist der Rahmen erwartungsgemäß kein Leichtgewicht. Unser solide aufgebautes Testbike ist mit 15,9 kg allerdings nicht auffällig schwer.

# Von der Seite sieht der Alu-Rahmen richtig schlank und dynamisch aus.
# Die Rohre sind von oben allerdings recht breit und wuchtig.
# Trotz eher knappen 150 mm Federweg ist das Meta V5 das Arbeitsgerät der Wahl des hauseigenen Enduro-Teams.
# Ungewöhnlicherweise ist ein durchgehendes 1,5"-Steuerrohr verbaut. - Die meisten Enduro-Bikes haben Tapered-Steuerrohre mit 1 1/8" Durchmesser oben.

Sämtliche Leitungen werden beim Commencal Meta V5 intern verlegt und geführt, was den Wechsel recht simpel gestalten sollte. Auffällig ist die Möglichkeit, die Kabel entweder durch die dafür vorgesehenen Öffnungen am Steuerrohr oder durch den Acros-Steuersatz zu führen. Es handelt sich allerdings um ein reguläres ZS56-Steuerrohr, sodass man auch einen gewöhnlichen Steuersatz verbauen kann. Aufgrund des durchgehenden 1,5″-Steuerrohrs sollten auch Reach-Headsets problemlos möglich sein. Dank knapp des unter dem Oberrohr angebrachten Dämpfers ist im Hauptrahmen viel Platz für eine Trinkflasche. Die leicht ins Unterrohr eingelassene Aufnahme wurde laut Commencal für magnetische Fidlock-Halter optimiert, wobei das der Montage eines regulären Flaschenhalters nicht im Wege stehen sollte. Am Unterrohr und im Bereich der Kette sind großzügige Gummi-Protektoren vorgesehen. Entfernt man den Unterrohr-Protektor, kann man darunter die interne Leitungsführung erreichen. Unter dem Oberrohr wiederum ist eine Werkzeug-Aufnahme vorgesehen – ein internes Rahmen-Staufach gibt es nicht.

# Der Tretlagerbereich ist von einem großzügigen Gummi-Schoner bedeckt.
# Am Rahmen sind Leitungseingänge vorgesehen. - Aus irgendeinem Grund verbaut Commencal gleichzeitig jedoch einen Acros-Steuersatz, durch den ebenfalls Leitungen verlegt werden können.
# Die Leitungen treten über dem Tretlager kurz an die Oberfläche.
# Die Flaschenhalteraufnahme ist leicht im Rahmen versenkt und soll sich so ideal für einen magnetischen Fidlock-Halter eignen.
# Unter dem Oberrohr ist eine weitere Aufnahme für ein Tool oder ähnliches vorgesehen.
# Natürlich ist die Kettenstrebe mit einem dämpfenden Schoner versehen.

Geometrie

Commencal bietet das Meta V5 in vier Größen von S bis XL an, wobei die Reach-Werte in 20 mm-Schritten von 440 mm bis 500 mm wachsen. Sehr kleine oder große Fahrer und Fahrerinnen könnten also in die Röhre schauen. Theoretisch könnte man einen Reach-Steuersatz verbauen (was von Commencal allerdings nicht angeboten wird), zudem schrumpft der Reach im flacheren der zwei Flipchip-Settings um 4,5 mm. Der Lenkwinkel liegt bei 64,1/64,5°, dazu gibt’s einen ziemlich steilen Sitzwinkel von etwa 78°. Die Kettenstreben messen in Größe S und M moderate 435 mm, in L und XL hingegen 440 mm. Das Tretlager ist um 20 mm bis 25,8 mm gegenüber den Radachsen abgesenkt. Alle Größen verfügen über moderne, nicht allzu extreme Stack-Werte an der Front.

Rahmengröße S
M
L
XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 440 mm435,4 mm 460 mm455,4 mm 480 mm475,5 mm 500 mm495,4 mm
Stack 628,8 mm626,3 mm 633,3 mm630,8 mm 637,8 mm635,4 mm 642,3 mm639,9 mm
STR 1,431,44 1,381,39 1,331,34 1,281,29
Lenkwinkel 64,5°64,1° 64,5°64,1° 64,5°64,1° 64,5°64,1°
Sitzwinkel, effektiv 78,2°77,7° 78,2°77,8° 78,2°77,8° 78,2°77,8°
Oberrohr (horiz.) 571,6 mm572,9 mm 592,6 mm593,9 mm 613,5 mm614,8 mm 634,5 mm635,8 mm
Steuerrohr 120 mm 125 mm 130 mm 135 mm
Sitzrohr 380 mm 420 mm 440 mm 460 mm
Kettenstreben 435 mm436,8 mm 435 mm436,8 mm 440 mm448,8 mm 440 mm448,8 mm
Radstand 1.214 mm1.215 mm 1.236 mm1.237 mm 1.270 mm1.271 mm 1.293 mm
Tretlagerabsenkung 20 mm25,7 mm 20 mm25,8 mm 20 mm25,8 mm 20 mm25,9 mm
Einbauhöhe Gabel 571 mm 571 mm 571 mm 571 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (hinten) 150 mm 150 mm 150 mm 150 mm
Federweg (vorn) 160 mm 160 mm 160 mm 160 mm
# Wir haben das Commencal Meta V5 in Größe L getestet. - Hier die Geometrie-Werte.

Ausstattung

Für den Test hat uns Commencal das Meta V5 in der Signature-Variante für 5.950 € zugeschickt. Beim Fahrwerk wird hier nicht gespart: An der Front arbeitet die Fox 36 Factory-Federgabel in knalligem Orange, am Heck der passende Fox Float X Factory-Luftdämpfer. Auch die Fox Transfer-Sattelstütze mit 175 mm Hub kommt aus der edlen Factory-Serie. Geschaltet wird mit dem soliden Shimano XT-Antrieb, dazu gibt’s EX1700 Alu-Laufräder von DT Swiss. Diese sind mit Schwalbe Tacky Chan-Reifen bestückt – vorne in Super Soft, hinten in Soft-Gummimischung. Das Cockpit stammt aus dem Hause Renthal, gestoppt wird mit bewährten Shimano XT Vierkolben-Bremsen.

  • Federgabel Fox 36 Factory (160 mm)
  • Dämpfer Fox Float X Factory (150 mm)
  • Antrieb Shimano XT
  • Bremsen Shimano XT
  • Laufräder DT Swiss EX1700
  • Reifen Schwalbe Tacky Chan
  • Cockpit Renthal Lenker (780 mm) / Renthal Vorbau (40 mm)
  • Sattelstütze Fox Transfer Factory (175 mm)

ModellMeta V5 SignatureMeta V5 Öhlins EditionMeta V5 RaceMeta V5 Essential Pure White
Rahmen2023 Meta | 150mm travel 29’’ | Alloy 6066 | triple butted tubes | T4 | T6. Bolu bearings2023 Meta | 150mm travel 29’’ | Alloy 6066 | triple butted tubes | T4 | T6. Bolu bearings2023 Meta | 150mm travel 29’’ | Alloy 6066 | triple butted tubes | T4 | T6. Bolu bearings2023 Meta | 150mm travel 29’’ | Alloy 6066 | triple butted tubes | T4 | T6. Bolu bearings
FedergabelFOX 36 Factory | 160mm travel | 29’’ | Grip 2 damper | HSC | LSC | HSR | LSR | Boost (15x110mm) | 44mm offset | 1 TokenOHLINS RXF36 m.2 Air | 160mm travel | 29’’ROCKSHOX Lyrik Ultimate | 160mm travel | 29’’ | Charger 3 RC2 damper | DebonAir+ | LSC | HSC | rebound | Boost (15x110mm) | 44mm offset | 0 TokenFOX 36 Performance | 160mm travel | 29'' | Fit Grip damper | 3 positions | rebound | Boost (15x110mm) | 44mm offset | 1 Token
DämpferFOX Float X Factory 210x55mm | LSC | LSR | 2-position adjustmentOHLINS TTX22M Coil 210x55mmROCKSHOX Super Deluxe Coil Ultimate 210x55mm | HSC | LSC | rebound. Spring rates: 350lbs on S | 400lbs on M | 450lbs on L | 500lbs on XL | 2-position adjustmentFOX Float X Performance 210x55mm | 2-pos lever | rebound
SteuersatzACROS ZS56/ZS56 Alloy cups | sealed bearingsACROS ZS56/ZS56 Alloy cups | sealed bearingsACROS ZS56/ZS56 Alloy cups | sealed bearingsACROS ZS56/ZS56 Alloy cups | sealed bearings
VorbauRENTHAL 40 | 40mm extension | 35mmBURGTEC ENDURO MK3 | 42.5mm extension | 31.8mmRIDE ALPHA 40 | 40mm extension | 31.8mmRIDE ALPHA 40 | 40mm extension | 31.8mm
LenkerRENTHAL 760 – 800BURGTEC RIDE WIDEALLOY ENDURO 31.8mmRIDE ALPHA R20RIDE ALPHA R21
BremsenSHIMANO XT 4 pistons | I-Spec EV compatibleTRP DH-R EVO 4 pistons | PostmountTRP DH-R EVO 4 pistons | PostmountSHIMANO SLX 4 pistons | I-Spec EV compatible
BremsscheibenSHIMANO SM-RT905 203mmTRP R1 203mm | 6-boltsTRP R1 203mm | 6-boltsSHIMANO SM-RT76 203mm | 6 holes
KettenführungRIDE ALPHA 32t-34tRIDE ALPHA 32t-34tRIDE ALPHA 32t-34tRIDE ALPHA 32t-34t
SchaltwerkSHIMANO XTSRAM GX Eagle 12sSRAM GX Eagle 12sSHIMANO SLX 12s
KurbelsatzSHIMANO XT 170mm | 32tSRAM GX Eagle | 170mms | DUB | Boost |32TSRAM GX Eagle | 170mms | DUB | Boost |32TSHIMANO SLX 170mm | 32T
KassetteSHIMANO XT 12s | 10-51tSRAM GX Eagle 12s | 10-52tSRAM GX Eagle 12s | 10-52tSHIMANO SLX 12s | 10-51t
FelgenDT SWISS EX1700 29’’ | 28h | 30mm inner widthCRANK BROTHERS Synthesis Enduro 3 29’’ | 32h | 31.5mm inner widthCRANK BROTHERS Synthesis Enduro 3 29’’ | 32h | 31.5mm inner widthDT SWISS E 532 29'' | 32h | 30mm inner width
ReifenSCHWALBE Tacky Chan 29’’x2.4’’ | Evo | Super TrailSCHWALBE Magic/Nobby Mary 29"x2.4"MAXXIS DHR II 29’’x2.40’’ WT | EXO | 3C MaxxGrip | Tubeless ReadyMAXXIS DHR II 29''x2.40'' WT | EXO | Tubeless Ready
SattelstützeFOX Transfer Factory 31.6mm | travel: 125mm on S | 175mm on M/L and 200mm on XL | 1x lever + seat tube adaptor to 34.9mmKS Lev Integra 34.9mm | travel: 125mm on S | 175mm on M/L and 200mm on XL | SouthPaw alloy remoteKS Lev Integra 34.9mm | travel: 125mm on S | 175mm on M/L and 200mm on XL | SouthPaw alloy remoteKS Rage-I 34.9mm | travel: 125mm on S | 170mm on M/L and 190mm on XL | SouthPaw alloy remote
FarbenPure White Shiny finishMetallic Green Matte FinishSparkly Blue Shiny finishPure White Shiny finish
Preis5.950 €5.800€5.500€4.100€

# An der Front verrichtet eine Fox 36 Factory-Federgabel mit 160 mm Federweg ihren Dienst.
# Der passende Fox Float X Factory-Dämpfer generiert 150 mm Federweg.
# Die Shimano XT-Kurbeln sind 170 mm lang. - Ab Werk ist nur eine obere Kettenführung verbaut, es sind jedoch ISCG-Tabs für einen Bashguard vorhanden.
# Das Cockpit stammt aus dem Hause Renthal.
# Die Fox Transfer Factory-Sattelstütze hat moderate 175 mm Hub in Größe L.
# Auf die DT Swiss EXC 1700-Alu-Laufräder sind Schwalbe Tacky Chan-Reifen mit dünner Super Trail-Karkasse aufgezogen.
# An der Front kommt die weiche Super Soft-Gummimischung zum Einsatz, hinten die härtere Soft-Mischung.
# Auch die 12-fach-Schaltung stammt aus der Shimano XT-Serie …
# … ebenso wie die 4-Kolben-Bremsen.

Auf dem Trail

Zum aktuellen Zeitpunkt bietet Commencal keinen Setup-Guide für das Meta V5 an. Auf Nachfrage hat man mir zu 28–30 % Sag am Heck geraten, woran ich mich zunächst gehalten habe. Zudem haben die Commencal-Mechaniker einen großen 0,6er-Volumenspacer im Float X-Dämpfer verbaut. Die Fox 36-Federgabel habe ich mit den gewohnten 93 psi für meine etwa 81 kg befüllt, die Dämpfung an Front und Heck recht offen sowie den Rebound nach Gefühl und eher schnell eingestellt.

Bereits auf dem Papier hat mir die Geometrie des Meta V5 sehr zugesagt, was sich auch beim ersten Aufsitzen bestätigen sollte. Lediglich den Lenker habe ich gegen ein Modell mit 5 mm mehr Rise getauscht, außerdem habe ich etwas schlankere Griffe verbaut. Bei ruhigem Pedalieren im Sitzen bleibt der Hinterbau relativ ruhig. Zudem generiert er in technischeren Anstiegen ausreichend Grip, versteift also nicht komplett. Trotzdem habe ich das Commencal nicht als super spritziges Bike empfunden, das zum schnellen Zwischensprint einlädt. Im Wiegetritt kommt etwas mehr Bewegung in den Hinterbau, als man bei 150 mm erwarten würde – vor allem ist der Rahmen aber insgesamt auf der weichen Seite. Bringt man viel Kraft auf die Kurbel, hat man also nicht das Gefühl, dass das Rad energetisch nach vorn schnellt. Stattdessen bekommt man eine etwas müde Antwort.

# Die Körperposition auf dem Commencal Meta V5 fällt angenehm aufrecht aus, ohne zu viel Last auf die Hände zu verschieben. - Der Hinterbau bleibt im Sitzen ziemlich ruhig. Im Wiegetritt wippt das Meta V5 allerdings spürbar.

Ausgedehnten Trail-Touren steht das Meta V5 aber keinesfalls im Weg. Der Sitzwinkel ist modern steil, ohne zu viel Last auf die Hände zu bringen. Gleichzeitig kommt man dank der zentralen Sitzposition und des griffigen Hecks auch steile Anstiege gut hoch. Zum gut erreichbaren Lockout muss man meiner Meinung nach dabei nicht greifen – außer man wechselt häufig in den Wiegetritt oder stampft geradezu in die Pedale.

# Der Hinterbau bleibt im Sitzen ziemlich ruhig - im Wiegetritt wippt das Meta V5 allerdings spürbar.

Obwohl ich die Körperposition im Bike sehr ausgewogen finde, habe ich mich nicht von der ersten Sekunde an wohl im Commencal Meta V5 gefühlt. Mit dem empfohlenen Sag fühlt sich das Heck recht weich an und geht großzügig mit seinem Federweg um. Durchschläge waren – nicht zuletzt dank des großen Volumenspacers – nicht an der Tagesordnung, der Dämpfer bietet allerdings erst spät im Federweg Gegenhalt. Seine große Stärke hat das Meta V5 auf losen Trails, die mit beständiger Steigung den Hang hinab traversieren. Der Hinterbau generiert jede Menge Grip und fühlt sich teilweise tatsächlich nach mehr Federweg an. Dazu kommt der eher weiche Rahmen, der sich in Offcamber-Passagen, ausgefahrenen Ruts oder gerölligen Untergründen positiv bemerkbar macht. Hier kann man es richtig laufen lassen, wobei die ausgewogene Geometrie mit nicht allzu flachem Lenkwinkel für die nötige Wendigkeit sorgt.

# Bergab steht man gut und ausbalanciert im Rad. - Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich das Rahmengefühl und die Abstimmung des Hinterbaus.
# Der schluckfreudige Hinterbau generiert viel Grip und Komfort auf ausgewaschenen Naturtrails.
# Pusht man hart ins Gelände rein, fehlt teilweise etwas der Gegenhalt. - Durchschläge waren allerdings die absolute Ausnahme.

In flachen Passagen oder kurzen Gegenanstiegen, in denen man in den Untergrund pushen möchte, um Speed zu generieren, reagiert das Commencal etwas müde. Auch ein paar psi mehr im Dämpfer helfen nur bedingt – der Hinterbau bietet hier etwas wenig Gegenhalt. Wird es sehr steil und steht man hart auf der Bremse, verhärtet der Hinterbau etwas, was Unruhe ins Rad bringt. Ein Ochain (Test) oder die neue e*thirteen Sidekick-Nabe (Test) sind mit Sicherheit hilfreich. Eindeutig vorteilhaft ist das eher nachgiebige Gefühl auf ruppigen, langen Abfahrten, auf denen man mit dem Meta V5 Kraft spart. Man muss nicht super aktiv mitarbeiten, sondern kann fast etwas passiv fahren und bekommt dabei eher gedämpftes Feedback an Händen und Füßen, was für eine geringere Ermüdung sorgt.

# Das Meta V5 lädt durchaus zu einer verspielten Fahrweise ein - die ausgewogene Geometrie sorgt für Sicherheit, ohne das Rad unhandlich zu machen.
# Auch wenn der Rahmen sich eher weich anfühlt, hatte ich nie das Gefühl, dass er sich in Kurven unangenehm verzieht.
# Am meisten Spaß hatte ich mit dem Commencal Meta auf abwechslungsreichen Singletrails, die auch gerne mal etwas ruppiger sein dürfen.

Im Vergleich

Ich konnte das Commencal Meta V5 zeitgleich mit einem Specialized Stumpjumper Evo (Test) fahren (also der Vorgängerversion des aktuellen Specialized Stumpjumper 15 [Test]), das mir aktuell als Teileträger für diverse Tests dient. Auf dem Papier ähneln sich die Bikes sehr – beides sind All Mountain-Bikes mit potenter Enduro-Geometrie und beide sind die Race-Bikes der Wahl des jeweiligen Enduro-Teams. Das Stumpjumper Evo vermittelt ein wesentlich direkteres und knackigeres Gefühl. Es tritt sich im Sitzen leicht besser, schnellt auf entsprechenden Input aber deutlich williger nach vorn. In manchen Situationen vermittelt das Commencal mehr Komfort und Ruhe, was das Stumpjumper Evo allerdings durch sein sehr vorhersehbares Verhalten wett macht. In Highspeed-Passagen liegt das nachgiebigere Meta V5 etwas ruhiger, allerdings habe ich hier die erhöhte Kontrolle des etwas steiferen Specialized geschätzt.

Das ist uns aufgefallen

  • Steifigkeit Der Rahmen ist definitiv weicher, als man es von den meisten aktuellen Bikes kennt, und das macht sich auch bemerkbar – was meiner Meinung nach ein Grund ist, warum ich mich etwas an das Rad gewöhnen musste. Das Meta V5 bietet ein insgesamt etwas indirektes Fahrverhalten und wurde offensichtlich auch so konstruiert. Völlig ab von der Norm bewegt sich das Bike aber nicht.
  • Shimano XT-Bremsen Nach mehrtägiger Standzeit, insbesondere wenn das Rad vorher nass geworden ist, müssen die Beläge frisch eingefahren werden und quietschen zu Beginn extrem. Das Einfahren geht viel schneller als mit einer neuen Bremse, nervt allerdings trotzdem. Dazu kam das bekannte leidige Problem des schwankenden Druckpunkts – auf längeren Abfahrten war dieser teilweise sehr weit vom Lenker weg, sodass ich nur mit der Fingerspitze am Bremshebel hing.
  • Steuersatz Leider hatten wir auch am Commencal Meta kein Glück mit dem Acros-Steuersatz, der auch hier schnell angefangen hat, zu knarzen. Zum Glück waren die Kabel regulär durch das Steuerrohr verlegt – ich würde jedoch dazu raten, den Steuersatz gegen ein haltbareres Modell zu tauschen, was eine etwas umständliche Operation an einem neuen Bike ist.
  • Fidlock-Flaschenhalter Unser Testbike kam mit Fidlock-Halter und Flasche. Kurioserweise war beides umgedreht montiert, da die kleine 500-ml-Flasche sonst an den Dämpfer stößt. Das ist insofern etwas umständlich, als dass man auch an allen anderen Flaschen, die man hat, die Halterung drehen muss. Hat man nun zwei Bikes mit Fidlock-Haltern, kann man nicht einfach die Flaschen tauschen. Der Rahmen hat eigentlich nach unten noch Platz, weshalb nicht ganz verständlich ist, warum der Flaschenhalter nicht einfach weiter unten ist. Ich würde jedoch generell einfach einen normalen Halter montieren.
  • Reifenwahl Je nach Einsatzzweck könnte zumindest der Schwalbe Super Trail-Hinterreifen etwas dünn sein. Ich hatte trotz anspruchsvoller Trails keine Platten, würde aber zumindest am Heck auf einen Super Gravity-Reifen setzen, allein um von der besseren Dämpfung zu profitieren.
  • Flipchip Ich bin den Flipchip stets im flacheren Setting gefahren, was dem gedachten Einsatzzweck des Meta V5 auch mehr entgegenkommt. Die Geometrie-Änderung ist zudem relativ klein.
# Das Meta V5 vermittelt ein etwas weicheres Rahmengefühl, als man es gewohnt ist - ein völlig neues Fahrerlebnis ergibt sich dadurch nicht. Das Rad ist jedoch recht komfortabel und reagiert auf Input etwas träge.
# Mit dem Meta V5 kann man ziemlich harte Trails attackieren - wer das vorhat, sollte zumindest den harten und dünnen Hinterreifen gegen ein etwas widerstandsfähigeres Modell mit mehr Dämpfung tauschen.

Fazit – Commencal Meta V5

Das Commencal Meta V5 lässt sich schwer einordnen: Es sitzt irgendwo zwischen Trail- und Enduro-Bike, lässt sich offensichtlich schnell racen, ist aber auch sehr komfortabel. Der etwas nachgiebige Rahmen und schluckfreudige Hinterbau ermöglichen eine etwas passive Fahrweise, die ausgewogene, nicht zu lange und flache Geometrie sorgt jedoch für Wendigkeit und Kurvenspeed. So präsentiert es sich insgesamt als solider Allrounder, macht jedoch einiges anders als die Konkurrenz.

Commencal Meta V5 Pro / Contra

Pro

  • im Sitzen antriebsneutraler Hinterbau
  • ausgewogene Geometrie
  • Rahmenflex sorgt für Komfort …

Contra

  • … kostet aber auch Spritzigkeit
  • Hinterbau verhärtet unter Bremseinflüssen
# Das Fahrgefühl des Commencal Meta V5 sticht etwas aus der Masse hervor - es präsentiert sich insgesamt als ausgewogenes Trail- bis Enduro-Bike und vermengt eine ausgewogene Geometrie mit einem eher komfortablen Rahmen.

Testablauf

Commencal hat uns das Meta V5 Signature für mehrere Wochen überlassen. In dieser Zeit konnten wir das Enduro-Bike sowohl auf unseren anspruchsvollen Hometrails als auch im Bikepark bewegen.

Hier haben wir das Commencal Meta V5 getestet

  • Graz: Ausgefahrene Naturtrails auf Lehmboden, teilweise mit vielen Wurzeln. Hier steht man häufig auf der Bremse, Grip generieren ist wichtig. Anstiege auf Asphalt oder steilen Wanderwegen.
  • Maribor: Bikepark mit riesiger Anzahl an technisch anspruchsvollen Secret-Trails. Hoher Anteil an Laubwald mit rutschigen Wurzeln, teilweise gerölliger Boden. Angenehmes Gefälle mit kurzen Steilstücken.
Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 80 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie – sitzt meistens aber auf dem Mountainbike. Downhill- und Enduro-Bikes bewegt er gerne im Renneinsatz, dreht aber auch große Runden auf Touren- und Trail-Bikes.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Trail Bikes
Vorlieben beim Fahrwerk
ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe eher offen, mittelschneller Rebound
Vorlieben bei der Geometrie
eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel