Wintersport: Keine Damen-Umkleide für Rodlerinnen in Innsbruck
Die Modernisierung am Olympia-Eiskanal in Innsbruck-Igls schreitet voran. Doch es fehlt an Geld, um alle Maßnahmen umzusetzen – mit bitteren Folgen für die Rodlerinnen. Der Olympia-Eiskanal in Innsbruck-Igls wird derzeit für rund 30 Millionen Euro umfassend modernisiert. Ziel ist es, die Anlage den internationalen Anforderungen für die WM 2027 anzupassen. Doch trotz der immensen Investitionen fehlt es am neuen Start an einer elementaren Einrichtung: einer Umkleidekabine für Frauen. Gesamtweltcup-Siegerin Julia Taubitz zeigte sich über diesen Umstand enttäuscht. "Das ist unglaublich schade. Wir sitzen da ohne Fenster, ohne Lautsprecher und mit einem Heißlüfter", kritisierte sie. "Wenn man so etwas plant, muss man doch an eine Umkleidekabine denken. Das ist sehr, sehr ärgerlich." Keine Umkleide? "Arschbacken zusammenkneifen" Österreichs Rodel-Weltmeister Wolfgang Kindl richtete den Blick trotz der misslichen Lage nach vorn: "Die Umkleiden fehlen leider, da muss man nun das Beste machen." Er zeigte sich optimistisch, dass die Situation bis zur Weltmeisterschaft im Jahr 2027 gelöst wird. Derzeit stehen den Athletinnen lediglich provisorische Container zur Verfügung. Auch Toni Eggert meldete sich zu Wort. Der Rekordweltmeister hob primär die positiven Aspekte der Modernisierung hervor: "Den Bahnumbau finde ich extrem gut für unseren Sport." Hinsichtlich der momentanen Einschränkungen riet er zu Pragmatismus: "Für die provisorische Lösung mit dem kalten Starthaus muss man Verständnis haben. Da muss man ein bisschen die Arschbacken zusammenkneifen." "Hinten und vorne war das Geld knapp." Wie provisorisch die aktuelle Umkleide-Situation in Innsbruck-Igls aber wirklich ist, bleibt abzuwarten. Bahnchef Reinhard Poller gab zu: "Wie es in Zukunft mit der Umkleide weitergeht, wissen wir selbst noch nicht." Dabei machte er aber auch auf die finanziellen Engpässe aufmerksam, die schon bei den Umbauarbeiten in den Startbereichen zutage getreten waren. Im Zuge der Baumaßnahmen waren bereits der Frauen- und Doppelsitzerstart um 200 Meter nach oben verlegt worden. Durch diese Änderungen verlängern sich die Läufe um sieben bis acht Sekunden. Offenbar eine kurzfristige Entscheidung, wie Poller erklärte: "Das war eine Schnell-Schnell-Husch-Lösung. Hinten und vorne war das Geld knapp."