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SPD: Boris Pistorius verzichtet auf Kanzlerkandidatur

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Ungeachtet seiner im Vergleich zu Olaf Scholz größeren Beliebtheit, die sich auch in den letzten Tagen in Umfragen niederschlug, verzichtet Boris Pistorius darauf, seine Kandidatur in Konkurrenz zum amtierenden Bundeskanzler als Spitzenmann der SPD zu betreiben.

In einer Videobotschaft erklärte Pistorius am heutigen Abend seinen Verzicht. In seiner Erklärung sagte der Minister laut Spiegel:

"Soeben habe ich unserer Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, dass ich nicht zur Verfügung stehe für die Kandidatur um das Amt des Bundeskanzlers."

Dabei handele es sich um seine persönliche und souveräne Entscheidung. Er habe die Debatte um die Kandidatur nicht angestoßen und sich selbst auch nicht ins Gespräch gebracht. Mit Olaf Scholz habe man einen "hervorragenden Bundeskanzler". Pistorius lobte Scholz für seine Vernunft und Besonnenheit.

Mit dem Verzicht von Pistorius scheint die SPD sich auf Scholz als Spitzenkandidaten festgelegt zu haben. Pistorius betonte, dass er sich im Wahlkampf für Scholz einsetzen wolle:

"Olaf Scholz ist ein starker Kanzler, und er ist der richtige Kanzlerkandidat."

Pistorius stellte fest, die Diskussionen um die Kanzlerkandidatur hätten der SPD geschadet und für Irritationen unter den Wählern gesorgt. Festzuhalten bleibt allerdings auch, dass Pistorius den Gerüchten um seine Kanzlerkandidatur keine Absage erteilt hatte. Noch am Montag blieb Pistorius mehrdeutig: "In der Politik sollte man nie irgendetwas ausschließen, ganz egal, worum es geht."

In seinem heutigen Statement bekannte sich Pistorius zu seinem Amt als Verteidigungsminister und erklärte:

"Ich bin als Verteidigungsminister mit dem, was ich erreichen will, was erreicht werden muss für unsere Sicherheit, noch nicht fertig. Ich freue mich auf eine zweite Amtszeit."

Schon vor gut zehn Tagen hatte Pistorius seine Absicht erklärt, auch im nächsten Bundeskabinett wieder das Verteidigungsministerium zu übernehmen. Pistorius unterstrich mit seiner Videobotschaft von heute nochmals und öffentlich seine Loyalität zu Scholz, indem er erklärte, Scholz habe dafür gesorgt, dass Deutschland "wieder ein stärkerer NATO-Bündnispartner" geworden sei.

Wie die Bild erwähnt, habe Scholz auf dem Rückflug vom G20-Gipfel in Rio de Janeiro "trotz Chaos in der Partei entspannt" gewirkt. In einem Interview mit dem Springer-Schwesterblatt Welt habe Scholz sein Vertrauen zu Pistorius folgendermaßen ausgedrückt: "Ich bin mir seiner Loyalität sehr sicher."

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