Georgien: Umstrittener Wahlsieger steht nach Endergebnis fest
Nach der Parlamentswahl wurden Betrugsvorwürfe laut. Teile der Stimmzettel wurden im Anschluss neu ausgezählt. Das Endergebnis bestätigt nun den Sieg der prorussischen Regierungspartei. Nach der umstrittenen Parlamentswahl in Georgien hat die Wahlkommission den Sieg der Regierungspartei nach der Auszählung aller Stimmen bestätigt. Laut dem am Samstag veröffentlichten Endergebnis kam die Regierungspartei Georgischer Traum auf 53,93 Prozent der Stimmen, das Bündnis der vier Oppositionsparteien erhielt demnach 37,79 Prozent. Die proeuropäische Opposition hatte dem Regierungslager zuvor vorgeworfen, ihr den Wahlsieg "gestohlen" zu haben. Auch internationale Beobachter stellten Unregelmäßigkeiten fest. Bereits unmittelbar nach der Wahl am 26. Oktober hatte die Wahlkommission die Regierungspartei zur Siegerin erklärt. In der Folge protestierten zehntausende Oppositionsanhänger gegen das offizielle Ergebnis. Georgiens proeuropäische Präsidentin Salome Surabischwili sprach von systematischem Betrug nach "russischer Methodik". Der Kreml dementierte jegliche Einmischung. Die Europäische Union forderte eine Untersuchung der Vorwürfe. Die Opposition beschuldigt die Regierung, Georgien von der EU zu entfernen und die ehemalige Sowjetrepublik wieder an Moskau annähern zu wollen.