Wasserstofffirma HH2E: Nach großen Plänen plötzlich insolvent
Eine Wasserstoff-Firma mit großen Plänen hat Insolvenz angemeldet: ein Dämpfer für die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Die Hamburger Firma HH2E AG hat Insolvenz angemeldet. Dabei war sie einst der Hoffnungsträger im Bereich Wasserstoff. 2020 war sie gestartet, zeitgleich mit der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung . Medien nannten sie sogar "Habecks Frontrunner" oder "Habecks Flaggschiff". Doch jetzt steht fest: Der Energie-Pionier hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt – ein Verfahren, das die Geschäftsführung an Bord hält und noch Chancen auf einen Neustart bieten soll. Bis 2030 wollte HH2E Hightech-Geräte, sogenannte Elektrolyseure, mit insgesamt 4.000 Megawatt Leistung bauen. Das wären laut "Taz" 40 Prozent der von der Bundesregierung angepeilten Wasserstoffkapazitäten. Ein erstes Werk im vorpommerschen Lubmin, eine 1.000-Megawatt-Anlage für 45 Millionen Euro, sollte bis 2025 in einer ersten Stufe ans Netz gehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks Greifswald sollte überschüssiger Strom zu Wasserstoff werden. Diese Vision droht nun zu scheitern. Denn der Mehrheitseigner, die britische Foresight Group, verweigert dafür laut "Merkur" und "Taz" die Finanzierung. Firma will weitermachen Für ein zweites Werk in Thierbach bei Borna in Sachsen gibt es aber vorerst gute Nachrichten: Es ist weiterhin geplant. Die zugehörige HH2E Werk Thierbach GmbH ist nicht von den Insolvenzverfahren betroffen. Das Projekt soll, so das Unternehmen, "für eine grüne Energielandschaft im mitteldeutschen Revier" sorgen. HH2E hat noch Hoffnung, dass es weitergehen kann. Das Unternehmen schreibt, es versuche, nun "einen neuen Investor zu gewinnen, der die ehrgeizigen Ziele der HH2E-Gruppe im Bereich erneuerbare Energien unterstützt". Bundesregierung setzt auf Wasserstoff Für die Bundesregierung dürfte die Insolvenz in puncto Wasserstoff ein Dämpfer sein: Sie möchte verstärkt auf Wasserstoff als umweltfreundlichere Energiequelle setzen. Bis 2030 soll Wasserstoff eine zentrale Rolle in der Industrie, im Schwerlastverkehr sowie in der Luft- und Schifffahrt spielen. Ein deutschlandweites Pipelinenetzes für Wasserstoff soll entstehen.