Shitstorm: CDU-Politiker stellt Wahlrecht von Frauen in Frage – falls sie Habeck wählen
Ein Kölner CDU-Politiker hat in den vergangenen Tagen mit einem frauenfeindlichen Post einen Shitstorm auf X ausgelöst. Sein Beitrag richtete sich auch gegen Robert Habeck.
Der Kölner CDU-Politiker Gundolf Siebeke hat mit einem Post auf X einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Siebeke, ein Erzkatholik und stramm konservativ, stellte am Sonntag in dem kurzen Text das Frauenwahlrecht in Frage, falls Frauen "den politischen Heiratsschwindler Robert Habeck ins Kanzeramt hieven". Die Gegenreaktion ließ nicht lange auf sich warten. Zahlreiche User kritisierten den Post scharf oder machten sich einfach nur lustig.
Die Kölner Grünen reagierten ebenfalls: "Wir sind schockiert!", schrieben sie auf Facebook. "Solche Äußerungen sind ein direkter Angriff auf das, wofür wir tagtäglich kämpfen – die Gleichberechtigung und politische Teilhabe von Frauen." Die Grünen-Politikerin Ricarda Lang hatte ironisch einen konkreten Ratschlag parat: "Kleiner Tipp an dieses CDU-Mitglied: wenn ich nur inoffiziell das Frauenwahlrecht abschaffen will, würde ich es nicht auf Twitter posten", schrieb sie dem CDU-Mann.
Robert Habeck als "Volkstribun"
Den Original-Post hat Siebeke mittlerweile gelöscht, dennoch textete er auf "X" munter weiter und verteidigte seine Position. Er bezeichnete den Vizekanzler als "Volkstribun", der "durch emotionale Agitation in Deutschland an die Macht" gekommen sei. Siebeke gehe es angeblich darum, dass "das Frauenwahlrecht als Errungenschaft unserer Demokratie" nicht beschädigt werden dürfe.
"Genau das tut aber Robert Habeck indem er Frauen ohne politischen Inhalt instrumentalisiert und reduziert auf ihre Emotionen. Er suggeriert insbesondere Frauen Nähe, um emotionale Bindung zu schaffen. Das ist frauenfeindlich und antidemokratisch!" Den Kritikern wirft Siebeke vor: "Wenn eine politische Meute Blut leckt, ist sie nicht aufzuhalten."4B Movement USA 12.22
In der eigenen Partei ist Siebeke offenbar ziemlich unbeliebt. Bastian Ebel, Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Köln nannte die Äußerungen auf X die "einsame Meinung eines Mitgliedes", die er "nicht kommentieren" wolle. Bei der Wahl zum CDU-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis II erhielt Siebeke gerade mal zwei Stimmen.